Garten mit Forschern
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Chronik

3.000 Arten im eigenen Garten

Artenreichtum findet man nicht nur in Nationalparks, er ist auch im eigenen Garten möglich. Bestes Beispiel dafür ist der Privatgarten der Familie Holzschuh in Villach. Rund 3.000 Arten von Pflanzen, Insekten und Tieren gibt es hier und ist auch ein reiches Feld für Forscher.

Auf den rund 1.000 Quadratmetern in Villach-Vassach gibt es ein großes Gespür für das Leben auf kleinstem Raum. Dem Ehepaar Katja und Carolus Holzschuh gelang es, in ihrem doch recht kleinen Nutz- und Ziergarten ein einzigartiges Miteinander unterschiedlichster Pflanzen- und Tierarten hervorzubringen. Carolus Holzschuh ist ein passionierter Insektenforscher, seine besondere Liebe gilt den Bockkäfern. Aber auch Ameisen und Wanzen sammelt er akribisch. Laut Naturwissenschaftlichem Verein kamen bereits 3.000 verschiedene Arten zusammen, alle aus einem einzigen Garten.

Forscher kommen regelmäßig

Regelmäßig besuchen auch andere Forscher den Garten, um den Artenreichtum zu dokumentieren. Christian Komposch vom Ökoteam der Uni Graz sagte, dass man sich von den Gefäßpflanzen bis zur Tierwelt alles anschaue. Flechten, Moose, Wirbeltiere, Reptilien oder Vögel, alles werde genau untersucht, sagte Komposch. Jeder Experte hat seine eigenen Sammel- und Fangmethoden.

Forscher untersuchen Insekten
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Zahlreiche Forscher kommen nach Vassach

Ob Botaniker oder Spinnenforscher, für sie ist der Garten eine wahre Fundgrube. Bei den Spinnen gibt es ein breites Spektrum an unterschiedlichsten Arten im Garten, sagte Komposch.

Einzigartige Funde

Carolus Holzschuh ist bei jedem Fund mit großer Neugier dabei. Der gelernte Förster ist auch selber jeden Tag acht bis zehn Stunden in seinem Garten unterwegs, um zu forschen. Seine bisherigen gesammelten Ergebnisse lassen nur erahnen, wie viel an Forschungsarbeit hier bereits hineinfloss: „Am meisten gefreut hat mich ein Fund eines Rüsselkäfers, den es in Mitteleuropa überhaupt noch nicht gegeben hat“, sagte Holzschuh.

Sammlung Insekten
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Carolus Holzschuh hat eine große Sammlung aus seinem Garten

Garten nicht ununterbrochen pflegen

Um eine solche Vielfalt zu bekommen müsse man viele verschiedene Pflanzen im Garten zulassen und nicht nur reinen Rasen, den man ununterbrochen mäht, sagte Holzschuh. Christian Komposch sagte, dass man das Laub liegen lassen, nicht jeden Meter des Rasens mähen, keinen Rasenroboter losschicken und nicht mit Unkrautvertilgungsmitteln arbeiten solle.

Man soll die Dinge einfach gewähren lassen. Die artenreichen Ergebnisse will der naturwissenschaftliche Verein im kommenden Jahr in Buchform erscheinen lassen.