Ilvy mit Herrchen
ORF/Lisa Natmessnig
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Chronik

Hündin überlebt elf Tage ohne Fressen

Elf Tage lang ohne Fressen und nur mit Regenwasser hat eine Jagdhündin mitten in einem Waldstück bei Schiefling überlebt. Das Tier hatte sich mit der Schleppleine um einen Baum verwickelt und konnte sich nicht alleine befreien.

Nach langer Sorge und täglicher Suche nach seiner verlorenen Hündin zeigt sich Ziviltechniker und Jäger Jörg Wresnik glücklich, seine zweijährige Münsterländerin Ilvy wieder bei sich zu haben. Wie die letzten Tage waren und alles in einem Wald bei Schiefling bei der Fuchsjage begonnen hat?

Hündin überlebt elf Tage ohne Fressen

Elf Tage lang ohne Fressen und nur mit Regenwasser hat eine Jagdhündin mitten in einem Waldstück bei Schiefling überlebt. Das Tier hatte sich mit der Schleppleine um einen Baum verwickelt und konnte sich nicht alleine befreien.

„Es waren schreckliche Tage“

Jörg Wresnik sagte: „Es waren schreckliche Tage. Verloren gegangen ist sie so, dass wir eine Nachsuche gemacht haben am Langen Riemen, ich bin dabei ausgerutscht und habe die Leine losgelassen. Sie hat die Spur sauber ausgearbeitet, aber ohne mich, hinten dran – normalerweise kommt sie nach zehn Minuten zurück. Das hat sie nicht gemacht.“ Mit mehreren Kollegen und deren Hunden nahm Wresnik sofort die Suche nach seiner Hündin auf, immer wieder allerdings vergebens, mehrmals war der Jäger auch mit Unterstützung der Hundestaffel K9 unterwegs, zuletzt am Mittwoch gemeinsam mit dem Suchhund Tao.

Ilvy und Tao mit beiden Herr/Frauchen
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Jörg Wresnik mit Ilvy, Suchhund Tao und Frauerl Alexandra Grunow

Tao kämpfte sich durchs Dickicht vor

Dessen Frauerl, Alexandra Grunow von der Hundestaffel, sagte: „Wir hatten die Decke von Ilvy und er hat dran geschnüffelt. Dann haben wir ihn am Entlaufort angesetzt. Er ist dann – zack, zack, zack – tiefnasig der Spur hinterher, wir mussten zuerst einen Felsen hochkraxeln, ihn dann auf allen vieren mit der Leine übergeben, weil es sonst zu gefährlich war. Oben hat er dann wieder eine Spur aufgenommen, wir haben uns durch das Dickicht gekämpft und irgendwann standen wir dann unterhalb von Ilvy. Da hat sie dann – Wuff – einmal gebellt.“ Besitzer Jörg Wresnik sei sofort zu ihr hochgespurtet, und: „Ja, da war Ilvy“, so Alexandra Grunow.

Tao überließ abgemagerter Ilvy seine Belohnung

Insgesamt sei man eine Stunde unterwegs gewesen, vor allem das Ende sei anstrengend gewesen – wobei Tao seinen Erfolg sicher genossen habe. „Die Belohnung mit Ilv war herrlich. Was ganz süß war, dass er gar nicht das Leckerchen wollte, das wir ihm angeboten haben, sondern ihr überlassen hat. Sie hat es auch gleich gefressen, für ihn war es die größe Belohnung, sie zu finden“, so Grunow.

Ilvy mit Herrchen
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Abgemagert aber sonst erstaunlich gut in Schuss

Seine Hündin sei in einem „erstaunlich guten Zustand“ gewesen, so Wresnik. „Sie dürfte wohl viel Wasser aufgenommen haben, durch den vielen Regen, sie ist natürlich extrem abgemagert, aber in einem erstaunlich aufgeweckten und guten Zustand. Jetzt heißt es, sie auzupäppeln – dann wird sie wohl wieder die alte sein.“ Der Hundehalter selbst und seine gesamte Familie sind nun glücklich, groß ist die Freude auch bei allen Kollegen, die mitgesucht und mitgefiebert haben.

Elf Tage an der Leine hängend überlebt – „ein Wunder“

Aber wie konnte Ilvy so lange ohne Nahrung überleben? Alexandra Grunow sagte dazu: „Tiere sind wahre Überlebenskünstler. Katzen, Hunde – man darf die Hoffnung nicht zu früh aufgeben. In dem Fall war es aber kritisch, weil sie mit Halsung und Schleppleine weg war. Da ist das Überleben draußen hängend tatsächlich ein Wunder. Wir hatten schon vier bis fünf Tage, auch diese Tiere haben es überlebt, weil sie dünner wurden und mit dem Hals raus konnten – aber elf Tage wirklich hängen, ohne Fressen und Wasser zu haben – Wahnsinn.“