Vogelperspektive auf Kärntner Landschaft mit Bäumen im Vordergrund
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Kultur

2021 ist das „Jahr der Baukultur“

2021 ist in Kärnten zum „Jahr der Baukultur“ ausgerufen worden. Eine notwendige Initiative, angesichts der Verhüttelung der Landschaft und des touristischen Bauwildwuchses an den Seen und auf den Bergen. Der Umgang mit der Ressource Grünland steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie intelligentes Bauen.

Kärnten ist ein schönes Land. Aber der Mensch hat massiv eingegriffen. Die Kulturlandschaft zeugt von vielen Sünden der letzten Jahrzehnte: Stichwort „Zersiedelung“, Stichwort „Bodenversiegelung“.

Vogelperspektive auf Weissensee
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Damit die Menschen sich bewusster werden, wie sie das Land besser und nachhaltiger nutzen können, ist 2021 das Baukulturjahr, das von Landesseite maßgeblich unterstützt wird. Landeshauptmann Peter Kaiser, SPÖ: "Baukultur ist ein sichtbarer Ausdruck der Geschichte und Identität eines Landes und damit nicht nur schützenswürdig sondern auch Ausbau-notwendig. Wir haben mit den baukulturellen Leitlinien einen Akzent gesetzt, der österreichweit einzigartig ist. Das fortzusetzen und als Basis für weitere Entwicklungen zu nehmen, möchten wir vom Land Kärnten her unterstützen.“

Baukultur-Kommandozentrale: Der Napoleonstadel

Der Napoleonstadel in Klagenfurt ist sozusagen die Kommandozentrale. Der Fachbeirat für Baukultur und das Architekturhaus haben seit mehr als einem Jahr Programme entwickelt, um das Interesse für Baukultur zu steigern. Peter Nigst, Fachberat für Baukultur, sagte: "Wir registrieren in der Bevölkerung schon eine gewisse Unruhe, denn es kann nicht sein, dass Immobilienentwickler dazu übergehen, in Seenähe und auf den Almen in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß zu bauen.“

Napoleonstadel Eingang
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Veranstaltungsreihe für gutes Bauen

Dutzende Veranstaltungen wird es im Baukulturjahr geben, und jeder der wohnt oder im Begriff ist zu bauen, kann und soll sich angesprochen fühlen, sein Bewusstsein für gutes Bauen in Kärnten zu schärfen. Dazu sagte Raffaela Lackner vom Architekturhaus Kärnten, vulgo „Napoleonstadel“: „Baukultur betrifft ja nicht nur die Architektur eines Gebäudes, sondern alle Lebensbereiche. Und unter dem Motto Baukultur Leben – wie auch der Name der Homepage lautet – kann man sich laufend informieren, wir machen die verschiedensten Vermittlungsformate – seien es Ausstellungen, Diskussionen, Wanderungen.“

Vogelperspektive auf Klagenfurt mit Verbauung samt Stadion und See im Hintergrund
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So gibt es beispielsweise einen eigenen Baukulturwanderführer für ganz Kärnten, der quer durch das ganze Land führt, von St. Andrä im Lavanttal über gelungene Dorfplatzgestaltungen in Maria Saal, bis hin zu Ensembles mit alter und neuer Bausubstanz wie in Fresach, wo auch gleich ein Museum wartet, oder das preisgekrönte Bad am Aichwaldsee, bei dem man sich nach absolviertem Baukulturausflug auch gleich einmal abkühlen kann.