Infineon Standort Villach Vogelperspektive
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Wirtschaft

Öffnung und Industrie beleben Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt erholt sich von der Pandemie schneller als erwartet. Das überrascht nicht nur das Arbeitsmarktservice, sondern auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), der am Dienstag auf Kärntenbesuch war. Die Öffnungsschritte und die Industrie sorgen für Aufwind.

Bei Infineon in Villach kommen zu den bestehenden 3.800 Jobs 400 weitere dazu, 170 Fachkräfte werden noch gesucht. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich, sagte am Dienstag beim Besuch von Minister Kocher, dass ein Arbeitsplatz bei Infineon Österreich für zumindest drei weiteren in der Region sorge.

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Infineon Standort Villach

Positive Effekte durch Öffnungsschritte

Die Industrie, aber auch das Baugewerbe waren ein verlässlicher Jobmotor in der Krise. Die Öffnungsschritte holten in Kärnten – alleine in der Vorwoche – 1.300 Menschen zurück in die Beschäftigung.

Laut Kocher kommen sie zum Großteil aus den Bereichen Tourismus, Gastronomie, Kultur, Kunst und Sport. „Die Öffnungsschritte haben den ersten Effekt am Arbeitsmarkt gezeigt – stärker als erwartet.“

Noch 14.000 Beschäftigte in Kurzarbeit

Obwohl der Mai-Durchschnitt der Arbeitslosigkeit wieder auf Vorkrisen-Niveau angekommen ist – mit etwa 20.000 Menschen ohne Job in Kärnten – sind noch immer fast genau so viele in Kurzarbeit. 14.000 Menschen warten noch auf volle Beschäftigung zu vollen Bezügen.

Arbeitsminister Kocher in Kärnten

Der heimische Arbeitsmarkt erholt sich schneller als von Experten erwartet. In Villach schafft derzeit unter anderem Infineo besonders viele Arbeitsplätze. Davon hat sich am Dienstag auch Arbeitsminsiter Martin Kocher ein Bild gemacht.

Dazu meinte der Arbeitsminister, die vollständige Erholung werde – den jetzigen Prognosen zufolge – bis 2024 bzw. 2025 dauern: „Wir hoffen, dass wir es mit den neuen Programmen im Qualifikationsbereich und der Langzeitsarbeitslosen schneller schaffen. 2023 wäre das große, ambitionierte Ziel.“

Arbeitsminister Martin Kocher bei Besuch AMS Kärnten
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Besuch beim AMS Kärnten

Ziel: Neue Jobchancen für Langzeitarbeitslose

Im Arbeitsmarktservice in Klagenfurt besprach der Kärntner Landesgeschäftsführer Peter Wedenig mit dem Minister vor allem die Situation der Langzeitarbeitslosen, die sich deutlich verschärft habe: „Im Jahr 2019 – in der Zeit vor der Krise – lag der Anteil bei 17 Prozent, gemessen an allen vorgemerkten Arbeitslosen. Mittlerweile sind wir bei 27 Prozent. Es gab also in einem Zeitraum von zwei Jahren eine massive Steigerung.“

Der Minister versprach, in die Aktion Sprungbrett viel Geld zu investieren, um Langzeitarbeitslose zurück in den Job zu holen.