Das Landesgericht Klagenfurt von außen
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Chronik

Immer mehr Drogenprozesse in Klagenfurt

Zehn Verhandlungen rund um Suchtgiftdelikte finden in dieser Woche am Landesgericht Klagenfurt statt. Generell werde beobachtet, dass Kärnten von Drogen überschwemmt werde. Auch die Reinheit und damit Stärke der Suchtgifte nehme zu.

Die Liste der Tatbestände reicht vom Suchtgifthandel über Nötigung, Einbruch, Verleumdung, Widerstand gegen die Staatsgewalt bis hin zum schweren Raub. Die hohe Zahl an Suchtgiftdelikten sei durchaus bemerkenswert, sagte Christian Liebhauser-Karl, der Leiter der Medienstelle am Landesgericht Klagenfurt.

„Wir haben insbesondere in den letzten Monaten am Landesgericht Klagenfurt sehr viele Verfahren mit sehr großen Mengen an Suchtgift verhandelt. Und das ist eine Tendenz, die macht uns Sorgen. Vor allem bekommen wir sehr viel Suchtgift, und zwar harte Drogen wie Heroin und Kokain, die von Slowenien nach Kärnten eingeschmuggelt und dann hier verkauft werden.“

Slowene wollte mit 50 Kilo Cannabis einreisen

Besonders brisant ist ein Fall, bei dem ein Slowene im Dezember des Vorjahres knapp 50 Kilogramm Cannabiskraut mit einem Kleinlaster über die Grenze schmuggeln wollte. Bei der Einreisekontrolle am Grenzübergang Karawankentunnel wurden die Drogen gefunden und der Slowene festgenommen. Er muss sich wegen Suchgifthandels und der Vorbereitung von Suchtgifthandel verantworten, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Intensität der Drogen veränderte sich

Die Zahl an Drogendelikten steige exponentiell, sagte Liebhauser-Karl: „Wir haben insbesondere in den letzten Jahren und in den letzten Monaten gesehen, dass sich die Intensität der Drogen sehr verändert hat, also sie sind immer reiner geworden, das heißt aggressiver, aber auch die Mengen. Und nach den Mengen richtet sich auch der Strafrahmen. Der beginnt bei kleineren Mengen bei bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe, geht aber dann hinauf auf bis zu 15 Jahren Freiheitsstrafe.“

Der Strafrahmen sei an sich ausreichend, so Liebhauser-Karl. Die große Menge an Drogen und die damit verbundenen Delikte würden Kärnten derzeit aber regelrecht überschwemmen, so der Richter.