Mit Wasserstoff betriebener Bus
ORF/Christof Glantschnig
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Verkehr

Villach testet Wasserstoffbus

In Villach ist ab sofort ein Wasserstoffbus probeweise im Linienbetrieb unterwegs. Der Wasserstoff wird doppelt genutzt: Für die Chipproduktion und nach Wiederaufbereitung als Bus-Teibstoff. Kärnten will ja zum Vorzeigeland der Wasserstofftechnologie werden.

Der Wasserstoffbus ist ab sofort zwei Wochen lang in Villach im Probe-Linienbetrieb. Ohne Emissionen und wesentlich leiser als herkömmliche Busse, sagte Anna Mejer, General Managerin von Solaris Bus. Das Fahrzeug schaffe mit einer Tankfüllung die Reichweite eines Busses im öffentlichen Verkehr. Die Betankung dauert in etwa so lange, wie bei einer Dieselbus, so Mejer.

Mit Wasserstoff betriebener Bus innen
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Innen und außen ein ganz normaler Linienbus

350 Kilometer mit einer Füllung

In der Testphase erfolgt die Betankung des Fahrzeuges über eine eigens nach Kärnten gelieferte mobile Wasserstoff-Tankstelle. Täglich wird der Bus mit rund 37 Kilogramm Wasserstoff befüllt, nach zehn Minuten Tanken kann der Bus wieder 350 Kilometer weit fahren. Künftig soll es eine fixe Wasserstoff-Tankstelle im Nahbereich von Infineon geben. Denn der Halbleiterkonzern stellt ab 2022 über eine Elektrolyseanlage selbst für die eigene Chipproduktion Wasserstoff her, der dann wiederaufbereitet werden kann.

Mit Wasserstoff betriebener Bus beim Tanken
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Das Betanken

Thomas Reisinger, Vorstand bei Infineon Technologies Austria sagte, das sei Zweck des Projekts „H2 Carinthia“, diese Doppelnutzung zu haben. Es werde grüner Wasserstoff vor Ort hergestellt und doppelt genutzt. ÖVP-Landesrat Martin Gruber sagte, es sei etwas, das zum Standort passe, es sei gelebte Kreislaufwirtschaft.

Wasserstoffprojekt aus Villach

Beim Elektronikkonzern Infineon wird ab kommendem Jahr "grüner“ Wasserstoff hergestellt und dann doppelt genutzt: Erst für die Chip-Produktion und dann – nach der Wiederaufbereitung – als Treibstoff für den Busverkehr.

Zukunftstreibstoff Wasserstoff

Wasserstoff werde einer der Treibstoffe der Zukunft neben der Elektromobilität sein, wurde mehrfach betont. Noch sind Dieselbusse in der Anschaffung aber wesentlich günstiger, sagte Silvia Kaupa-Götzl, Vorständin von ÖBB-Postbus: „Am Anfang muss man immer ein bisschen mehr investieren, als dann, wenn die Technologie schon skalierbar ist. Wir sind bereit, den ersten Schritt mitzugehen, damit wir die Mobilätswende schaffen. Mobilität ist der größte Verursacher von CO2.“

Betanken des Wasserstoffbusses
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Das Tanken funktioniert etwas anders

Ab 2023 könnten laut Plan schon mehrere dieser Busse in Villach unterwegs sein. Bei Infineon wird dann pro Tag doppelt so viel Wasserstoff aufgereinigt, wie vom gesamten Linienverkehr benötigt wird.