Noch bevor es endlich losging, ließ es sich Intendant Aron Stiehl bei der Generalprobe am Mittwochabend nicht nehmen, das Publikum nach so vielen Monaten ohne Aufführung persönlich zu begrüßen. „Guten Abend meine Damen und Herren, es ist schön, Sie wiederzusehen, schön, den Zuschauerraum wieder gefüllt zu sehen, weil ohne Sie waren wir nichts.“ Es sei die Energie zwischen Publikum und Bühne, die Theater ausmache, sagte Stiehl.
Radio-Premiere schon im Dezember
Als Radioübertragung hatte der Barbier von Sevilla schon im Lockdown am 14. Dezember seine Premiere. Absolut sehenswert ist aber eben auch die Szenerie, Laurent Pelly ist neben Bühne und Kostüm auch für die Regie verantwortlich.
Die Bühne besteht fast ausschließlich aus einem überdimensionalen Notenblatt.
Viel Applaus für Mario Cassi als Figaro
Nach Monaten der Kultur-Abstinenz wird schnell klar, dass es tatsächlich eine spezielle Form von Energie zwischen Publikum und Bühne gibt. Vor allem Mario Cassi erntete bei der Generalprobe für seine Interpretation des Figaro viel Applaus.
Cassi: „Es ist eine ganz spezielle Produktion, weil Figaro hier ein wenig härter ist, auch schärfer und kein ausschließlich sonniger Charakter, sondern eben dunkler. Heutzutage werden Theaterrollen ja ständig mit dem Film verglichen, denken sie an Jonny Depp. Aber ich mag solche Vergleiche eigentlich nicht, denn das Theater kommt für mich zuerst.“
Barbier: Nur noch fünf Vorstellungen
Allzu lange musste das gesamte Stadttheater auf Publikum warten. Und auch das Publikum musste den Zauber des Theaters vermissen – das ist nun, mit Ende des Lockdowns, Geschichte.
Der Vorstellungsbeginn wurde wegen der allgemeinen Sperrstunde um 22.00 Uhr auf 19.00 Uhr vorverlegt. Für die Besucher gelten die Hygiene- und Sicherheitsregeln. So ist der Theaterbesuch nur mit Tragen einer FFP2-Maske und dem Nachweis des Gesundheitsstatus – ob geimpft, getestet oder genesen – möglich. Vom Barbier von Sevilla gibt es noch fünf Vorstellungen.