Römerstraße in Warmbad
JJ55/commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4420522
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„Kennst du Kärnten“

Historisch wertvoller Boden in Warmbad

Warmbad-Villach ist ein Kurort und Naherholungsgebiet. Schon die Römer schätzten die Thermalquellen, dementsprechend viele Funde gibt es in diesem Gebiet. Der Boden ist historisch sehr wertvoll, daher widmet das Stadtmuseum Villach Warmbad eine Sonderausstellung.

Vom Thermenresort über die Napoleonwiese bis hin zum Tscheltschnigkogel reicht der geschichtsträchtige Boden, so Sandra Bertel, die interimistische Leiterin des Museums der Stadt Villach: „Der Tscheltschnigkogel befindet sich westlich von der Napoleonwiese und ist ein Siedlungsplatz seit der Kupferzeit. Er wird von der Hallstattzeit noch genutzt bis zu den Römern und hinein in die spätantike Zeit. Die Grundmauern der ersten frühchristlichen Kirche sind hier zu finden.“ Oberhalb von der Genottehöhe kann man diese Grundmauern noch erkennen.

Archäologiepfad Kadischen in Warmbar
Archäologiepfad in Warmbad

Naturmuseum Napoleonwiese

Verbringt man seine Freizeit auf der Napoleonwiese, was am Wochenende und bei schönem Wetter zahlreiche Villacher und Besucher gerne tun, befindet man sich mitten in einem Naturmuseum, so Bertel: „Manchem werden Hügel aufgefallen sein. Das sind Hinterlassenschaften von Menschen aus der älteren Hallstattzeit. 1871 ist einem Studenten ein Sensationsfund gelungen. Denn die Hügel haben die Aufmerksamkeit von Räubern geweckt, viele waren schon ausgeraubt. Ein kleiner Hügel im südlichen Bereich wurde von Felix von Luschan angegraben.“

Fundamente der ältesten christlichen Kirche von Warmbad
Fundamente der christlichen Kirche

Reiche Grabfunde

Er sei auf ein Grab gestoßen, das heute als Schwertträgergrab bekannt sei, so Bertel. Dieses Grab war reich an Geschichte und Schätzen. Man habe Urnen, eine Gewandnadel, ein Messer und ein Schwert gefunden. Beim Urneninhalt habe es sich um die Asche eines Mannes und einer Frau gehandelt, so Bertel.

Im Zuge der Forschung fand man auch heraus, wie die Menschen damals bestattet wurden: „Die Menschen der Hallstattzeit wurden auf einem Scheiterhaufen verbrannt und in diesen Urnen bestattet und in die Hügelgräber gegeben.“ Grausig ist der Brauch, dass sich die Frauen nach dem Tod des Mannes töten ließen bzw. getötet wurden.

Hügelgräber auf der Napoleonwiese
Hügelgräber Napoleonwiese

Funde auch von Opfergaben an die Götter

Diese Rituale wurden für die derzeit laufende Sonderausstellung im Museum der Stadt Villach nachgestellt und sind derzeit dort zu sehen. Aber auch originale und tausende Jahre alte Höhlenfunde sind Zeugen der damaligen Zeit. In der Putzhöhle auf der Graschelitzen habe man Töpfe mit Götterspenden gefunden. Diese Töpfe, Messer, Urnen oder auch das Schwert aus dem Hügelgrab sind Funde von unermesslichem Wert. Sie zeigen auch die Kunstfertigkeit der Menschen vor 3.000 Jahren.