Cafe Tisch im Gastgarten
ORF
ORF
Wirtschaft

Lokale bereits gut gebucht

Am ersten Öffnungstag der Gastronomie blieb der starke Andrang zwar bisher aus, die Auflagen führten kaum zu Problemen. Auch für die nächsten Tage sind die Lokale gut gebucht. Die Ferienhotellerie ist ebenfalls mit den Buchungen zufrieden, in den Städten dürfte die Erholung länger dauern. Auch bei den Brauereien lief die Produktion wieder an.

Seit Mittwochfrüh herrscht im ganzen Land wieder ein Stück mehr Normalität. Nach sieben Monaten Pause haben Cafes, Gasthäuser, Hotels, Bäder, Fitness- und Sportstudios mit strengen Regeln wieder geöffnet. Die Gäste müssen nachweisen, das sie getestet, geimpft oder genesen sind, die Betreiber müssen das auch kontrollieren. Auch eine Online-Registrierung ist verpflichtend. All das nahmen viele auf sich, zeigte der erste Öffnungstag.

Gastronomie: Lokalaugenschein in Bleiburg

Nach einer gefühlten Ewigkeit dürfen also auch die Gasthäuser und die Gastgärten wieder öffnen. ORF-Reporter Marco Mursteiner berichtet aus Bleiburg.

Wirtin Jennifer Apsner vom Klopeiner See zeigte sich mit dem ersten Öffnungsvormittag zufrieden. Die Einheimischen seien alle wieder da, es sei schön, dass sie wieder arbeiten dürfe. Die Gäste sagten gegenüber dem ORF, man genieße die Freiheit, die Wartezeit sei schon sehr lange gewesen. Für den Abend und die kommenden Tage rechnen die Wirte weiterhin mit einem großen Ansturm.

Hotels an Seen gut gebucht

Die parallel zu den Öffnungen im Land erfolgten Lockerungen der Einreisebestimmungen nach Österreich sorgen auch bei den Kärntner Hoteliers für Aufbruchstimmung. Nach dem Totalausfall der Wintersaison seien die Betriebe jetzt gut gebucht, sagte Peter Pölzl, Hotelier am Ossiacher See. Am Mittwoch habe er 60 Anreisen und habe eine Auslastung von rund 70 Prozent. Ab Sonntag sei man voll und ausgebucht bis September.

Hygiene, Abstand, Maske und testen sind die Grundvoraussetzungen für ein sicheres Arbeiten und Urlauben. Und um seinen Gästen den Weg zur offiziellen Teststraße zu ersparen, installierte Pölzl gemeinsam mit einem Start-up-Unternehmen ein eigenes Testsystem: „Es ist ein digitales System, wo sich Gäste beim Testen filmen bis hin zur Auswertung. Der fertige Test wird dann in die Kamera gehalten und von Ärzten ausgewertet. Sie bekommen dadurch einen 48-Stunden-Test.“

Stadthotels warten auf Erholung

Während die Betriebe an den Seen gut ausgelastet in den Sommer gehen, ist die Stimmung in der Stadthotellerie eher gedämpft. Hier könnte die Buchungslage besser sein, heißt es von den Unternehmern. Allerdings vermuten Experten, dass es im Gegensatz zur Ferienhotellerie Jahre dauern könnte, bis sich die Stadthotels von der Krise erholen.

Auch die Getränkehändler und Brauereien haben die Öffnung herbeigesehnt. Zwar haben sie über den Einzelhandel mehr an Private verkauft. Durch den Ausfall von Gastro und Tourismus sind die Umsätze aber stark eingebrochen, Personal konnte nur via Kurzarbeit gehalten werden. Jetzt läuft die Produktion wieder auf Hochtouren.

Hirter Bier Lieferung
ORF
Die Belieferung der Wirte startet wieder

Brauereien: Mitarbeiter mit Kurzarbeit gehalten

In der Brauerei selbst läuft die Produktion seit vier Wochen wieder auf Hochtouren. 60 Prozent des Ausstoßes gehen normalerweise in die Gastronomie und den Export. Entsprechend schwierig waren die vergangenen sieben Monate, die 140 Mitarbeiter konnten mit Kurzarbeit gehalten werden. Geholfen hat der starke Sommer zuvor.

Die Reserven die aufgebaut worden snd seien schön langsam zu Ende gegangen sagte Geschäftsführer Klaus Möller: „Man muss auch erwähnen, dass uns der Handel extrem geholfen hat. Die Umsatzsteigerungen über den Handel waren gewaltig.“ Nun blickt man positiv nach vorne, auch wenn sich das entstandene Minus wohl nicht mehr ausgleichen lässt. „Wir sind besser, als unsere Pläne, ich sehe keine Probleme auf uns zukommen“, sagte Möller.

Villacher Bier Lieferung
ORF
Auch in Villach laufen die Lieferungen wieder an

Drittel des Geschäfts weggefallen

Auch für die Villacher Brauerei waren die vergangenen sieben Monate die schwierigsten seit langem, trotz Zuwächsen im Einzelhandel. Die in Summe 200 Mitarbeiter konnten mit Kurzarbeit durch beschäftigt werden. Geschäftsführer Thomas Santler sagte, der Anteil der Gastronomie, von rund einem Drittel des Geschäftes, sei komplett weggefallen: „Erschwerend war in Kärnten auch der Wegfall der Veranstaltungen, das ist ein bedeutender Zweig.“

Brauereien: Produktion wieder auf Hochtouren

Auch die Getränkehändler und Brauereien haben die Öffnung herbeigesehnt. Zwar haben sie über den Einzelhandel mehr an Private verkauft. Durch den Ausfall von Gastro und Tourismus sind die Umsätze aber stark eingebrochen, Personal konnte nur via Kurzarbeit gehalten werden. Jetzt läuft die Produktion wieder auf Hochtouren.

Mit den Bestellungen aus der Gastronomie geht es nun aber wieder steil bergauf. Wenn der Sommer so gut wird, wie der letzte Sommer, könne man mit Zuversicht in den Herbst blicken, sagte Santler.

Sticker-Pass in Schulen
ORF
Die Lehrer erklärten den Schülern die Verwendung des Sticker-Passes

Sticker-Pass als Eintrittskarte für Schüler

Ab Mittwoch sind auch die Coronavirus-Schnelltests in den Schulen gültig, um 48 Stunden Zugang zu Vereinen, Schwimmbädern oder Lokalen zu haben. Die Antigen-Tests werden in der Schule drei mal pro Woche durchführt und sind per Pickerl dokumentiert. Der Sticker-Pass funktioniert für Kinder ab zehn Jahren quasi wie eine Eintrittskarte.

Sticker-Pass in Schulen
ORF
Der Pass wurde mit den Coronavirus-Tests ausgeteilt

Drei Pickerl pro Woche

Der Pass wurde mit den Antigen-Schnelltests ausgeteilt. Wer negativ ist, bekommt ein Pickerl, drei Sticker haben in diesem „Ninja-Pass“ pro Woche Platz. Er soll Kindern, Jugendlichen und auch Eltern künftig Erleichterungen bringen.

Pickerlheft in der Schule

Ab Mittwoch sind auch die Corona-Schnelltests in den Schulen gültig, um 48 Stunden Zugang zu Vereinen, Schwimmbädern oder Lokalen zu haben. Die Antigen-Tests werden in der Schule dreimal pro Woche durchführt und sind per Pickerl dokumentiert.

Der Ruf nach mehr Personal und vor allem auch schulpsychologischer Unterstützung wird lauter. Derzeit wird in Wien verhandelt, ab Herbst soll es personelle Aufstockungen geben, wurde von Land und Bund versprochen.