Eine akute Covid-19-Infektion dauert in der Regel bis zu vier Wochen, doch bei manchen Menschen entstehen in der Folge Symptome, die mehr als zwölf Wochen lang anhalten können. Für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) ist Long Covid eine neue Erkrankung, auf die reagiert werden muss. So wird immer wieder nachjustiert, wie etwa die Länge des Krankenstandes auf ein Jahr verlängert.
Vielfältige Symptome
Die Symptome von Long Covid sind vielfältig, sagte Andreas Krauter, der Chefarzt der ÖGK. Für Long Covid gibt es keine, ausschließlich auf diese Krankheit zugeschnittenen, Therapieformen. Man wisse noch viel zu wenig über diese Erkrankung, weil das Virus ja erst seit eineinhalb Jahren wüte, sagte Krauter. Die Beschwerden reichen von neurologischen Symptomen, die Nerven und das Gehirn betreffend, über Schmerzen zu Problemen mit der Lunge, dem Herz-Kreislauf-System bis hin zur Muskulatur. Es gebe auch neurologische Probleme wie das Fatigue-Syndrom (Chronisches Erschöpfungssyndrom; Anm.) und Depressionen.
Therapien richten sich nach Beschwerden
Eigens zugeschnittene Therapien gebe es noch nicht, so Krauter, man behandle je nach Symptom. Habe jemand Lungenprobleme werde man ihn rasch in die Lungen-Reha bringen, habe jemand Schmerzen beim Bewegungsapparat werde er in eine entsprechende Reha gebracht. Man orientiere sich am klinischen Bild, hier gebe es viele Therapien. Je früher eine Therapie angesetzt werde, desto besser. Denn oft dauert es länger, wieder auf die Beine zu kommen. Man habe den Zeitraum bis zu einem Jahr verlängert. Es seien auch jüngere Menschen betroffen, die im Beruf stehen.
Appell zum Impfen
Noch gebe es zu wenig Fälle, um genau sagen zu können, Long Covid dauert drei, vier oder fünf Monate, sagte Krauter. Er appelliert in diesem Zusammenhang, sich impfen zu lassen. Die Krankheit Long Covid bekomme ja nur dann eine Chance, wenn jemand erkranke, sagte Krauter.