Reisepass
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Chronik

Villach will Behörden-Tourismus einschränken

Einen Lösungsversuch gibt es nun in Villach, um die langen Wartezeiten bei der Ausstellung eines neuen Reisepasses zu verkürzen. Die Stadt wird den Behörden-Tourismus einschränken. Viele lassen sich den Pass in Villach ausstellen, ohne hier zu wohnen.

In Villach kommt es zu teils enormen Wartezeiten beim Passamt. Während die Wartezeit etwa in Klagenfurt eine Woche beträgt, müssen Antragsteller in Villach teilweise bis zu zwei Monaten auf ihren neuen Pass warten – mehr dazu in Lange Wartezeiten für Pässe (kaernten.ORF.at; 10.5.2021). Eine Ursache dafür ist das Super-Passjahr. Rund ein Sechstel aller Reisepässe lief im Jahr 2020 aus. Der Ansturm auf neue Pässe war schon für das Vorjahr erwartet worden, blieb dann aber vermutlich wegen der Pandemie aus.

Neue Software führt zu längeren Bearbeitungszeiten

Die Stadt Villach stellte zudem als erste Stadt in Kärnten auf das vom Bund vorgeschriebene neue Software-Registrierungssystem um. Dadurch erfolgen in Zukunft digitale Verknüpfungen zu Personen und Meldedaten. Aber auch der Führerschein kann dann auf dem Handy gespeichert werden. Durch das neue System dauert aber die Bearbeitung jedes einzelnen Passantrages viel länger und auch das führt zu längeren Wartezeiten.

Behörden-Tourismus einschränken

Aber auch der Behörden-Tourismus sorge momentan in Villach für Verzögerungen, sagte Behördenleiter Alfred Winkler. Es gebe viele Personen, die nicht in Villach leben, sich den Pass aber in Villach ausstellen lassen. Das liege wohl an den kundenfreundlichen Öffnungszeiten, sagte Winkler.

Um den Rückstau bei den Passanträgen abzubauen, soll nun der Behörden-Tourismus gebremst und Personen aus anderen Bezirken an ihre zuständigen Bezirkshauptmannschaften weitergeleitet werden. Sonst müsse die Stadt externe Antragsteller nach hinten reihen, damit die Villacher Anfragen schneller erledigt werden können, sagte Winkler.