Wirtschaft

Deutscher Großauftrag für Kärntner Firma

Die Kärntner Kohlbach-Gruppe aus Bleiburg hat nach einjährigen Verhandlungen den bisher größten Einzelauftrag ihrer Firmengeschichte entgegengenommen. Sie produziert das Herzstück eines Holz-Heizkraftwerks in Cuxhaven.

Das Auftragsvolumen belaufe sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, informierte das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung. Die besondere Herausforderung bestehe laut Geschäftsführer und Eigentümer Walter Kohlbach darin, die aufwändige Anlage in das bestehende Gebäude einzupassen.

Vor-Ort-Montage 2021

Drei Kraftwerks-Einheiten mit einer Leistung von insgesamt 17 Megawatt müsse man unter der ein Schiff formenden Gebäudehülle unterbringen. Im April 2021 sollen erste Teile vor Ort montiert werden. „Für die komplexe Planung brauchte es erfahrene Spezialisten“, kommentierte Kohlbach die mehr als ein Jahr dauernden Gespräche mit der Holz-Heizkraftwerke Cuxhaven GmbH.

Verbrennung von Schadholz

Kohlbach verwies in der Aussendung auf den „hohen Gewinn für die Umwelt“: Das neue Holzkraftwerk werde Schadholz aus den immer stärker vom Borkenkäfer befallenen deutschen Wäldern zur Erzeugung von Wärme und elektrischem Strom verbrennen. „Die im Hafen liegenden Schiffe lassen teilweise immer noch ihre mit Schweröl betriebenen Schiffsmotoren als Generatoren laufen“, so Kohlbach. Die entstehende Prozesswärme werde zudem im angrenzenden Gewerbegebiet genutzt. Das Projekt wird durch einen auf erneuerbare Energie-Projekte spezialisierten Fonds finanziert, der von der Fontavis AG – einer Tochter der Swiss Life Asset Management AG – verwaltet wird.

Die Kohlbach-Gruppe

Die Kohlbach-Gruppe plant und errichtet seit 1959 Kraft-Wärme-Anlagen und hat bisher laut eigenen Angaben 1.500 davon in 30 Ländern in Betrieb genommen – zuletzt in Madagaskar. Das 1945 gegründete Familienunternehmen mit Standorten in Bleiburg und Wolfsberg, sowie in Kroatien, Deutschland, Frankreich, Russland und der Schweiz beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Der jährliche Umsatz beläuft sich auf rund 35 Millionen Euro, so das Unternehmen.