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Wirtschaft

Werbung für Wirtschaftsstandort Kärnten

Am Montag ist in der Landesregierung ein neues Standortmagazin präsentiert worden. Es soll mithelfen, Werbung für Kärnten zu machen, aber nicht nur als Urlaubsland, sondern auch als interessanter Wirtschaftsstandort.

Das Magazin trägt den Titel „Zeit für Ihre Erfolgsgeschichte in Kärnten“. Man wolle den Tourismus als Visitenkarte nutzen und auf die mehr oder weniger verborgenen oder noch unbekannten Seiten Kärntens hinweisen, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei der Präsentation. Man könne derzeit mit 1,6 Milliarden Euro durch Infineon die größte Unternehmensinvestition vorweisen. Man habe mit RHI Magnesita einen Flaggschiffstandort in Radenthein, obwohl er vor einiger Zeit sogar in Frage gestanden sei. In fast jedem Kärntner Bezirk werde investiert.

Nach schwierigen Monaten der Pandemie gelte es jetzt, den Blick nach vorne zu richten, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Die Transformation habe sich beschleunigt, Digitalisierung mache Standorte in ländlichen Regionen möglich. Unternehmen suchen Standorte, wo Innovation, Weltoffenheit und Work-Life-Balance herrschen, das gebe es in Kärnten: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“

Gute Bedingungen für Gründer

Die 35.000 Unternehmen in Kärnten würden interessante Bedingungen vorfinden. Das Land ziehe auch viele Gründer an, so Gerhard Genser von der Wirtschaftskammer. Vor allem in den Bereichen Mikroelektronik, Maschinenbau, Metall- und Holzverarbeiten und dem Thema erneuerbare Energie. Zusammen mit der intakten Umwelt und dem starken Tourismus sei Kärnten gut für die Jahre nach CoV aufgestellt, so Genser.

Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), sagte, 55 Prozent der Wertschöpfung in Kärnten komme aus Industriesparten. Damit das so bleibe, gelte es, auch für diesen Bereich neue Fachkräfte ins Land zu holen.

100.000 Euro werden investiert

100.000 Euro werden bis Juli investiert, um Kärnten österreichweit auch als Wirtschafts-, Industrie- und Lebensstandort bekannter zu machen. Dazu beitragen soll das neue, 68 Seiten umfassende Standortmagazin in Papierform. Vertiefend und ergänzend werden auch Informationen auf der Internetseite carinthia.com angeboten – in vier Sprachen. Im Laufe des Jahres sollen weitere Initiativen folgen.

Opposition fordert Evaluierung und Entbürokratisierung

Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer forderte in einer Aussendung eine genaue Evaluierung der bisherigen Maßnahmen. Ziel müsse es sein, dass sich Firmen in Kärnten ansiedeln und das Bundesland für Fachkräfte aus dem In- und Ausland interessant werde, ebenso für Studierende. Er verlange hier die Vorlage von konkreten Zahlen. Die Erfolge und die Leistung des Standortmarketings müssen messbar und sichtbar werden. Unternehmen suchen oft vergebens IT-Fachkräfte, daher brauche es in der Ausbildung in Kärnten in Zukunft eine stärkere Fokussierung auf diesen wichtigen und essenziellen Bereich, so Köfer.

Die FPÖ forderte eine Servicierungsoffensive, eine Entbürokratisierungsoffensive „und einen glaubwürdig einladenden Umgang mit Unternehmen in unserem Land“, sagte FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann in einer Aussendung. Das Land habe im Wettbewerb um Investoren in den letzten Jahren weiter an Boden verloren, kritisiert die FPÖ. Gerade aufgrund der massiven Auswirkungen der CoV-Krise und der Lockdown-Politik der Regierung müssten Maßnahmen gesetzt werden, um den Standort Kärnten zu stärken und wieder attraktiver zu machen.