Schüler in Klasse
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Bildung

Vermehrte Unterstützung für Schülerinnen

Am Samstag, dem internationalen Tag der Familien, hat das Land Kärnten eine neue Studie vorgestellt, die die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen in der Coronavirus-Pandemie untersucht hat. Etwa jeder achte Schüler braucht demnach vermehrt Unterstützung.

Erstmals in Österreich wurden für diese Studie Pädagoginnen und Pädagogen befragt, weil sie ihre Schützlinge besonders gut kennen und einschätzen können, hieß es. Knapp 1.300 Pädagoginnen ab der 5. Schulstufe nahmen an der Studie teil. Kärntens Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser präsentierte die wichtigsten Ergebnisse im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung.

Vermehrte Unterstützung für Schülerinnen

Am Samstag, dem internationalen Tag der Familien, hat das Land Kärnten eine neue Studie vorgestellt, die die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen in der Coronavirus-Pandemie untersucht hat. Etwa jeder achte Schüler braucht demnach vermehrt Unterstützung.

Wissensstand und Lernmotivation kritisch

Bei sehr vielen Schülerinnen und Schülern werden Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, sowie Wissensstand und Lernmotivation nun kritisch eingeschätzt, sagte Liebhauser. Die vermehrte Beschäftigung mit den sozialen Medien und die viele Zeit am Computer habe sicherlich Spuren hinterlassen.

Es sei vor allem die Psyche der jungen Menschen, die durch die CoV-Pandemie gelitten habe, sagte Liebhauser: „Vermutet werden vermehrt depressive Verstimmungen, das Vorkommen von Traurig- und Niedergeschlagensein und sozialem Rückzug.“

Lehrveranstaltung mit dem PC
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Unterricht während der Pandemie: Treffen nur am Bildschirm

Pro zwei Schulklassen drei Kinder „verloren“

Etwa die Hälfte der Lehrkräfte schätzt in der Befragung den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern viel schlechter ein, als noch vor der Pandemie. Doch einige Schülerinnen habe man sogar „ganz verloren“. Das betreffe 1,5 Kinder pro Klasse, beziehungsweise acht Prozent der Schülerinnen, sagte Liebhauser.

Laut Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ) seien es etwa 9.000 der gesamt 70.000 Schülerinnen und Schüler, die jetzt vermehrt Unterstützung brauchen und diese auch vom Land bekommen sollen.

Pressekonferenz in der Landesregierung
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Pressekonferenz in der Landesregierung: Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), Landeshauptmann Peter Kaiser und Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser (v.l.n.r.)

Erster Schritt: 70 zusätzliche Dienstposten

Dafür wurde ein dreistufiger Plan ausgearbeitet. In einem ersten Schritt seien bereits zusätzliche 70 Dienstposten geschaffen worden, für Unterstützung beim Distance-Learning, für Beratungen und Sprachförderung.

Ab nächster Woche sollen die Beratungslehrerinnen für schwierige Lebenslagen weiter aufgestockt werden, sagte Kaiser: „Hier werden wir sofort um weitere zweieinhalb Dienstposten aufstocken. Insgesamt werden wir Förderstunden im Ausmaß von 63 Dienstposten zur Verfügung stellen, für jene, die jetzt in der sogenannten ‚Digitalen Distance Phase‘ nicht so mitgekommen sind, wie wie es uns wünschen würden.“

Zusätzliche Schulpsychologinnen ab Herbst

Die Bildungsdirektion fokussiert ab sofort ihre sozialen und psychologischen Hilfen auf die Bekämpfung möglicher CoV-Spätfolgen, sagte Kaiser. Ab Herbst solle es zusätzliche drei Schulpsychologinnen geben.

Landesgesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) versprach, dass Hilfe für Schülerinnen und deren Eltern künftig einfacher zu finden sein werde. Man habe beschlossen, eine Anlaufstelle zu schaffen, mit der die Eltern wie von einem Lotsen geführt werden und dann auch „zielgenau Hilfestellungen bekommen“, sagte Prettner.

Langzeitfolgen vermeiden

Es sei jetzt wichtig, Kindern und Jugendlichen zu helfen, um Langzeitfolgen der Coronavirus-Pandemie gar nicht erst entstehen zu lassen, hieß es bei der Pressekonferenz.

Vom Koalitonspartner ÖVP hieß es in einer Aussendung, der Ausbau der Beratungsleistungen für Kärntner Schüler und Familien werde begrüßt. Landesparteiobmann Martin Gruber sagte, Hilfe müsse dort angeboten werden, „wo sie bei Schülern und Familien auch tatsächlich ankommt“. Künftig sollen sich zudem Eltern, Lehrer, Schulpsychologen und Sozialarbeiter auch besser vernetzen müssen, hieß es.