Der Pressegger See mit dem zweitgrößten Schilfgürtel Österreichs ist ein Naturjuwel. Erwartungsgemäß sorgt das Appartementprojekt am Südufer für Diskussionen bei den Einheimischen. Es werde aber keine Naturfläche verbaut, sondern das 20.000 Quadratmeter große Areal eines ehemaligen und verfallenen Hotels, hieß es von der Gemeinde.
Luxusresort am Pressegger See geplant
Ein geplantes Luxusresorz am Südufer des Pressegger Sees im Gailtal sorgt für Diskussionen. Zwar begrüßt die Gemeinde das Projekt eines Investors aus Bayern. Den Anrainern erscheint das Vorhaben mit 72 Suiten und insgesamt 200 Betten aber zu groß für die Region.
Einstimmige Genehmigung durch Gemeinderat
Das Bauvorhaben wurde vom Gemeinderat der Stadt Hermagor bereits einstimmig genehmigt, sagte Bürgermeister Leopold Astner (ÖVP): „Das Hotel ist noch bis vor drei, vier Jahren betrieben worden. Unser Interesse ist es, dass es dort weiter einen Betrieb gibt und dass am See nicht eine Ruine entsteht.“
Projektleiter Albert Schöberl von SNI Immobilien aus München versicherte dem ORF bei einem Lokalaugenschein, keine Eingriffe in die Natur vornehmen zu wollen. Selbst der Pool am Ufer solle mit Seewasser – ohne Chemikalien – befüllt werden.

Hang muss „angepasst“ werden
Der Hang werde aber angepasst, um die Holzhäuser mit den insgesamt 72 Suiten errichten zu können. 30 Millionen Euro will das Immobilienunternehmen aus Bayern investieren, Betriebe aus der Region sollen profitieren.
Projektleiter Schöberl sagte, Baumeister und Generalunternehmer für den Holzbau kommen aus der Region, „dann werden wir versuchen, sämtliche Elektro- und Sanitärarbeiten mit den Handwerkern hier zu machen“.

Zweitwohnsitze sollen vermieden werden
Auch ein eigener Dorfladen in Paßriach sei geplant. Einige Appartements sollen auch für Investoren angeboten werden, allerdings mit der Auflage, diese für den Großteil des Jahres an Gäste zu vermieten.
Damit sollen klassische Zweiwohnsitze, die fast ganzjährig leer stehen, vermieden werden, versicherte Projektleiter Schöberl: „Nach dem Raumordnungsgesetz könnten wir einige der Suiten als Zweitwohnsitz verkaufen, wir machen das aber nicht, das passt nicht rein zu uns.“

Anrainer: Zu groß für Südufer
Die Anrainer in Paßriach fühlen sich zu wenig informiert. Breit angelegte Einladungen zu einem Informationsgespräch am Wochenende habe es nicht gegeben. Das Projekt erscheint einigen Anrainern zu groß für das Südufer.
Der bayrische Investor betonte, dass das Appartementdorf nur in dieser Größe wirtschaftlich zu führen sei. Überdies werde nicht die gesamte Fläche verbaut.