Hotelzimmer
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Coronavirus

Betriebe bereiten sich auf Öffnungen vor

Branchen wie Gastronomie, Hotellerie und die Freizeitwirtschaft sperren kommende Woche wieder auf. Die Wirtschaftskammer Kärnten informierte am Mittwoch über die Öffnungsschritte und die damit einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen. In der IT- Abteilung des Landes wird zudem ein elektronisches System für Selbsttests entwickelt.

Für Geschäftsreisende hat das Hotel Moser Verdino in Klagenfurt schon geöffnet. Ab nächsten Mittwoch stehen die Zimmer dann wieder allen Gästen offen. Die Nachfrage sei gut, sagte Hoteldirektorin Nathalie Lorenz. Seit der Pressekonferenz der Bundesregierung mit der Bekanntgabe der Öffnung am 19. Mai werde wieder mehr gebucht: „Gerade im Juli, August, also in den Sommermonaten, dürfen wir uns nicht beschweren.“ Auch das Lokal auf der Dachterrasse ist bereit fürs Aufsperren.

„Sichere Gastfreundschaft“ ist ein Aspekt, der den Neustart vieler Branchen nach der Pandemie begleitet. Um eine Registrierung der Gäste vor dem Restaurant- oder Hotelbesuch zu erleichtern, schufen Wirtschaftskammer, Kärnten Werbung und Land Kärnten eine kostenlose App unter dem Namen „My Visit Pass“ für Mobiltelefone.

Registrierungsapp am Handy
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„My Visit Pass“ für Mobiltelefone

Zutritts-Voraussetzungen werden am Tisch überprüft

Die „3 G“, also getestet, genesen oder geimpft, gelten als Zutrittsschlüssel. Nicht nur digital, auch in Papierform, wird überprüft, ob der Gast diese Voraussetzungen mitbringt. Und das vom Kellner direkt am Tisch und nicht schon am Eingang, sagte Stefan Sternad, der Gastro-Sprecher in der Wirtschaftskammer. Es werde händeringend nach Servicemitarbeitern gesucht und man müsse schauen, wie man den Ablauf hinbekomme. Wer jetzt einen extra Mitarbeiter verlangen würde, der das kontrolliere, würde sich bei der nächsten Preispolitik anschauen, sagte Sternad.

Insgesamt sei man optimistisch, in einigen Restaurants gebe es für zwei Wochen nach der Wiedereröffnung keinen freien Platz mehr, so Sternad.

Urlauber wollen kommen

Sigismund Mörisch, der Fachgruppenobmann für Hotellerie in der Wirtschaftskammer, rechne mit einer ähnlichen Buchungslage wie im Vorjahr. Man spüre, die Urlauber würden quasi schon auf gepackten Koffern sitzen, so Mörisch. Vor allem aus dem benachbarten Deutschland gebe es schon zahlreiche Buchungen.

Eines der Hauptthemen bei den Gästeanfragen seien die Einreisebestimmungen. Die große Frage sei, ob man in Quarantäne muss oder nicht. Diese Frage beschäftige die Wirtschaftskammer täglich. Das Problem ist, das man es aktuell nicht wisse, sagte Mörisch. Hier müsse eine Lösung gefunden werden.

Weitere Unterstützung gefordert

Gemischt ist die Stimmung bei den Freizeitbetrieben. Bei Ausflugszielen im Freien sei sie gut, bei Fitnessstudios oder Tanzschulen weniger. Sie müssen pro Kunde 20 Quadratmeter Platz bereithalten. Freizeit- und Sportbetriebe aus 35 Branchen betreut Fachgruppenobmann Andy Wankmüller. Er forderte finanzielle Unterstützung für die Freizeitwirtschaft, die unter den teils schwierigen Bedingungen für einen Neustarts leide.

Leeres Fitnessstudio
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Gemischte Stimmung bei Freizeitbetrieben

Die Unterstützungsmaßnahmen laufen mit Ende Juni aus, die Hilfsmaßnahmen müssen fortgeführt werden, sagte Wankmüller. Wichtig sei auch, dass die Mehrwertsteuer analog zur Gastronomie und Hotellerie auf fünf Prozent gesenkt werde. Präventionskonzepte gebe es auch für größere Veranstaltungen, es brauche jetzt Perspektiven, so Wankmüller.

Land: Elektronisches System für Selbsttests

Auch das Land Kärnten bereitet sich auf die bevorstehenden Öffnungsschritte am 19. Mai vor. So wird derzeit von der Landes-IT ein elektronisches System für die Selbsttests zu Hause entwickelt, das am Mittwoch nächster Woche zur Verfügung stehen sollte. Sämtliche vorhandene Systeme in Österreich wurden dafür verglichen und schlussendlich das elektronische Test-Anmeldesystem von Wien weiterentwickelt.

Demnach soll sich jede und jeder, der einen Selbsttest zu Hause durchführt, elektronisch registrieren, um auch ein zertifiziertes Ergebnis als Eintrittstest in sämtliche offene Bereiche ab 19. Mai vorweisen zu können. Mit der Anmeldung bekommt man einen Code zugesandt, den man auf den Selbsttest schreibt. Vom Testergebnis und dem Code auf dem Test wird ein Foto erstellt und dieses an die Onlineplattform geschickt.

Selbsttest gilt für 24 Stunden

Darauf erhält man in Ergebnis-Zertifikat, das für 24 Stunden gilt und beim Eintritt in ein Lokal vorweisbar ist, entweder am Handy, wie schon bisher das Ergebnis aus Teststraßen oder ausgedruckt, wenn man zu Hause über die technische Ausstattung verfügt. Gekoppelt sollte dieses System dann ab 4. Juni mit dem österreichweiten Grünen Pass sein. Das Land wird die entsprechende Domain am Mittwoch nächster Woche veröffentlichen, davor wird ein Erklär-Video produziert.

Vorgesehen ist von Bundesseite auch, dass Gastro-Betriebe ihren kurzentschlossenen Gästen Selbsttest vor Ort anbieten. Wenn die Lieferungen von Seiten des Bundes funktionieren, werden die Testkits in Kärnten an die interessierten Betriebe geliefert werden können.