Zehn Sensoriker mussten mit ihren Sinnen bei der Verkostungswoche im Schloss Krastowitz heuer wieder ganze Arbeit leisten. 200 Produkte wurden anonymisiert auf ihre Qualität überprüft, und das gleich zwei Mal, um eine objektive Bewertung zu garantieren. Wenn sich die Prüfergruppen nicht einig sind, dann wird eine dritte Meinung eingeholt, sagte Roswitha Plösch, Geschäftsführerin von „Gutes vom Bauernhof“.
Ausgezeichnet werden Produkte nur, wenn auch die Laboruntersuchung in Ordnung ist, wenn das Produkt also sicher und unbedenklich verzehrt werden kann, sagte Plösch.
Praktiker bewerten Produkte
Unter den Bewertern sind auch Praktiker. Als Direktvermarkter sei es eine ganz besondere Erfahrung hier dabei zu sein, sagte Edith Weißnegger. Es sei wirklich interessant, wie breit die Vielfalt der Gerüche und Geschmäcker bei einem gleichen Produkt wie Kärntner Hauswürste sein kann, sagte die Landwirtin.
Franz Siegfried Wagner ist Lebensmitteltechnologe und schulte die Sensoriker. Bewertet wird nicht nur die äußere Beschaffenheit. Es wird geschaut, wie die Reifung und die Räucherung des Produktes erfolgte. Ganz wichtig sei natürlich aber auch der Geruch und der Geschmack. Dabei wird auf die regionalen Rezepturen von der Jauntaler Salami bis zum Gailer Speck Rücksicht genommen.
Immer mehr Direktvermarkter nehmen teil
Die Rohpöckelware ist nur eine von fünf Produktgruppen, die der Landesverband der Direktvermarkter jedes Jahr verkostet und überprüft. Die Teilnahme ist freiwillig. Von den mehr als 500 Verbandsmitgliedern haben sich 160 Betriebe mit knapp 200 Produkten angemeldet, so viele wie noch nie.
Sicherheit wichtig für Betriebe
Die Betriebe erkannten, wie wichtig es ist den Kunden zu sagen, dass die Produkte durch die Marke „Gutes vom Bauernhof“ kontrolliert und abgesichert sind. Es gehe nicht um eine Medaille oder Urkunde, sondern um die Sicherheit, sagte Anton Heritzer, Obmann der bäuerlichen Direktvermarkter. Die Auszeichnungen der Betriebe findet aufgrund der Pandemie erst im Herbst dieses Jahres statt.