Judith Pichler ist die neue Feuerwehrkommandantin der FF Förolach und tritt in die Fußstapfen ihres Vaters, der selbst Kommandant war. Pichler kam mit 15 Jahren zur Feuerwehr. Damals war das in Kärnten noch Neuland für Frauen. Ihr ganzer Freundeskreis ist zur Feuerwehr gegangen, dadurch sei Pichler auch lieber zur Feuerwehr gegangen und habe sich auch mehr getraut.
Nach 17 Jahren bei ihrer Wehr wurde sie mit allen möglichen 31 Stimmen bei der vergangen Wahl von der Stellvertreterin zur Kommandantin gewählt. Ihr Vater und Alt-Kommandant Dietmar Pichler ist sehr stolz auf seine Tochter. Judith mache ihre Sache gut und habe auch die Kameraden hinter sich, das habe man bei der Wahl gemerkt, sagte Dietmar Pichler.
Frauen mit Männern gleichgestellt
Als erste Kommandantin in Kärnten bekomme Judith Pichler nur positive Rückmeldungen. Feuerwehr intern gebe es in Förolach keinen Unterschied, sagte Pichler. Sie half mit ihren Kameraden zum Beispiel beim Hochwasser im oberen Gailtal. Alle mussten anpacken, unabhängig vom Dienstgrad. Ihr Vorgänger Robert Koppensteiner sagte, dass man keine Rücksicht nehme und „wer austeilt muss auch einstecken können und das ist bei Judith genau so.“
Die Zeit für mehr Frauen bei der Feuerwehr ist reif. Bei den fast 400 Kärntner Feuerwehren ist der Frauenanteil dennoch immer noch sehr gering, nur fünf Prozent der 20.000 Feuerwehrleute sind weiblich. Pichler denke, dass es für Frauen leichter ist wenn sie sehen, dass es bereits Frauen bei der Feuerwehr gibt und das auch normal ist.
Jugendausbildung als Zukunftsschlüssel
Die 9 Jahre alte Lena Koppensteiner, demnächst Jugendfeuerwehrfrau, ist die nächste Generation der Feuerwehr Förolach. Judith Pichler will sich zusätzlich zur Arbeit als Kommandantin von Förolach um die Ausbildung kümmern. Jugendarbeit sieht sie als Schlüssel für die Zukunft der Blaulichtorganisation.