Pflegerin an einem Krankenbett
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Gesundheit

„Gepflegt alt werden in Kärnten“

Am 12. Mai ist der internationale Tag der Pflege oder auch der Tag der Pflegenden. Das Land wies daher am Dienstag in einer Pressekonferenz auf die große Bedeutung der Pflege hin. Vom Bund forderte das Land mehr Unterstützung und Geld, was die Ausbildung von Pflegefachkräften betrifft.

„Gepflegt alt werden in Kärnten“ soll mit einem Entwicklungsplan für die Pflege erreicht werden, der seit zwei Jahren läuft und bis 2030 Orientierung gibt, sagte Gesundheitsreferentin, Beate Prettner von der SPÖ. Für jede Stufe der Pflegebedürftigkeit müsse es das richtige Angebot geben.

Um die Betreuung zu Hause zu verbessern, gibt es in den Gemeinden die Pflegekoordinatorinnen, sagte Projektleiterin Michaela Miklautz. Aktuell gehe es oft um behindertengerechte und barrierefreie Badumbauten. Auch Pflegegeldanträge und -klagen seien wichtige Themen, genauso wie Befreiungen und Anträge zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Das ist wirklich ein maßgeschneidertes Angebot durch die Pflegekoordinatorin, sagte Miklautz.

Pflegende Angehörige werden unterstützt

Um die pflegenden Angehörigen zu unterstützen, gebe es schon sehr lange den vom Land bezahlten Urlaub. Eine ganz wichtige Unterstützung im Alltag sei die mehrstündige Betreuung durch mobile Dienste, sage Pflegedirektorin Andrea Neuschitzer-Meisslitzer. Die mehrstündigen Betreuungsleistungen helfen den pflegenden Angehörigen dabei, etwas Luft zu bekommen und einmal einfach loszulassen, hinauszugehen, Freizeit zu genießen, vor allem in dem Wissen, dass in dieser Zeit ihre Pfleglinge und Angehörigen gut betreut sind, sagte Neuschitzer-Meisslitzer. Hier übernimmt das Land die Hälfte der Kosten.

In den 82 Kärntner Altenheimen mit rund 6.000 Betten, den Tageszentren, aber auch mit der mobilen Pflege gibt es derzeit mehr als 4.300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Bund muss aktiv werden

Gesundheitsreferentin Prettner sagte, allein durch den besseren Personalschlüssel in den Heimen seien 120 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Prettner sagte, was Kärnten tun könne habe man ausgeschöpft. Sie forderte den Bund auf, die überfälligen bundesweiten Ankündigungen, vor allem was die Ausbildungsoffensive betreffe, in die Gänge zu kommen.

So könne die Ausbildung zur Pflegefachassistentin mit Matura an Öffentlichen Schulen nur der Bund umsetzen. In Kärnten ist diese Ausbildung derzeit nur an zwei privaten Schulen möglich.

Reformen werden gefordert

Die Gewerkschaft forderte, den Beruf des Pflegers attraktiver zu machen, mehr dazu in Erneute Rufe nach einer Pflegereform.

Die Kärntner FPÖ forderte in einer Aussendung höhere Zuschüsse für die Pflege zu Hause und eine Attraktivierung der Pflege-Ausbildung. Im Landtag gebe es dazu seit Jahren Anträge der FPÖ. Das Team Kärtnen warne bereits seit einigen Jahren vor dem drohenden Pflegenotstand, hieß es in einer Aussendung.

ÖVP Sozialsprecherin Silvia Häusl-Benz sagte, dass es höchste Zeit werde, dass die Sorgen und Wünsche des Pflegepersonals in Kärnten endlich ernst nehmen werden und man handeln müsse.

Die NEOS forderten, die Arbeitsverhältnisse für Beschäftigte in den Sozialbereichen zu verbessern, unter anderem durch eine Reformierung des Gesundheits- und Krankenpflegesetzes zur Kompetenz- und Verantwortungserweiterung sowohl des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege, als auch der Pflegehelferinnen auf Grundlage der 2012 erarbeiteten Reformvorschläge der Gesundheit Österreich GmbH.