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Oft weite Wege für CoV-Impfung

Im Westen Kärntens müssen die Menschen oft lange Wege zurücklegen, um an eine Impfung zu kommen. Auch wenn es für manche in der Nähe wäre ist Lienz als Teil Tirols tabu für Kärntner. Westlich von Spittal/Drau gibt es in Kärnten kein Impfzentrum.

Hans Plattner, Gastwirt auf dem Nassfeld, sagte, dass er sich freue, am 19. Mai aufsperren zu dürfen und dass seine zwölf Mitarbeiter geimpft würden – doch mit dem wo kommt er nicht klar. Das nächste Impfzentrum in Villach sei ausgebucht. Zwei Mitarbeiterinnen hätten nur eine Termin in Wolfsberg zu einem unmöglichen Zeitpunkt bekommen. Diesen konnten sie nicht wahrnehmen, sagte Plattner.

350 Kilometer Fahrt für Impfung quer durch Kärnten

Insgesamt 350 Kilometer, also rund vier Stunden, müsse für die Impfung quer durch Kärnten gefahren werden, sagte Plattner. Nicht nur die Gailtaler Gastronomen fordern ein Zentrum in Hermagor. Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes, sagt auf ORF Anfrage, die fünf Impfzentren Wolfsberg, St. Veit, Spittal, Villach und Klagenfurt seien von Experten so aufgebaut, dass sie das ganze Bundesland abdecken würden. Außerdem seien da noch die praktischen Ärzte als Impfer. Zusätzlich gebe es, wenn keine Termine frei sind, eine Warteliste.

Kurath: Impfstoff nach Bevölkerungsanteil aufgeteilt

Das Problem mit den Fahrtwegen treffe nicht nur einen Bezirk. Unter hundert Kilometer sei man auch aus Maria Luggau im Lesachtal ins nächste Impfzentrum nach Villach unterwegs. Das um die Hälfte nähere Lienz ist für Kärntner tabu. Das gleiche gilt für Heiligenbluter oder Oberdrautaler, die nach Spittal/Drau müssen.

Kurath sagte, dass der Impfstoff vom nationalen Impfgremium nach dem Bevölkerungsanteil der Bundesländer aufgeteilt worden sei. Dass Osttirol dabei einen Sonderstatus habe, mit größerer geografischer Nähe zu Kärnten als zu Tirol, sei dabei nicht berücksichtigt worden.