Gesundheit

Erneute Rufe nach einer Pflegereform

Am Mittwoch ist der Tag der Pflege und die zuständige Gewerkschaft hat einmal mehr gefordert, dass sich künftig vieles ändern muss. Vor allem, was die Bezahlung der Pflegerinnen und Pfleger betrifft.

Die Coronaviruspandemie zeigt die Schwachstellen im Pflegesystem noch härter auf. Dabei sind es alte Probleme wie Personalmangel, schlechte Arbeitsrahmenbedingungen und zu geringe Bezahlung, die dringend angegangen werden müssen so Gewerkschaftsvertreter Valid Hanuna.

Leute müssen motiviert werden

Es brauche Reformen in den Bereichen Personal, Pflegeschlüssel, Finanzierung und Ausbildung, sagte Hanuna. Das wichtigste sei es aber Leute zu motivieren die in diesen Beruf einsteigen, dafür müssen die Arbeitsrahmenbedingungen passen und die Personen, die sich in die Pflege wagen, müssen davon leben können, sagte Hanuna.

Von konkreten Plänen aus der Politik habe Hanuna noch nichts gehört. Stattdessen stehen Einspringen und kurzfristige Dienstplanänderungen an der Tagesordnung, geteilte Dienste insbesondere im mobilen Bereich sorgen für noch längere Arbeitstage, viele Arbeitgeber würden laut Hanuna tricksen, wo sie nur können.

Finanzielle Lücken sind oft groß

Auch finanziell gebe es teilweise große Unterschiede. Es gebe ein paar Kollektivverträge, die die Pflege regeln. Das Land habe angekündigt, dass das Gehalt bei allen Beschäftigten, der Sozialhilfeverbände, an das Gehaltsschema der KABEG angeglichen werden soll. Hanuna forderte die Schließung dieser Lücken. Beim Vergleich der Lohnzettel gebe es bei diplomierten Pflegern oft einen Unterschied von bis zu 300 Euro, sagte Hanuna.

Für Praktikanten forderten die Betriebsräte aus der betroffenen Branche mindestens 950 Euro monatlich. Gefordert wurde auch ein zusätzlicher freier Tag pro Monat zur Erholung. Außerdem müsse das qualifizierte Schlüsselpersonal Österreichweit um 20 Prozent aufgestockt werden.

Sozialleistungen nur für gemeinnützige Vereine

Laut Hanuna sollen auch Sozialleistungen nur bei gemeinnützigen Vereinen angesiedelt werden, denn er sehe es nicht ein, dass private und gewinnorientierte Unternehmen diese Gewinne mit Steuergeld finanzieren.

Neue Pflegeheime sollen in Kärnten laut Hanuna künftig von öffentlicher Hand gebaut werden. Es soll aber auch die Möglichkeit geben, diese von anderen Anbietern betreiben zu lassen.