In Radio Kärnten wurde am Freitag an Walter Kraxner gedacht – mit seinen Liedern, ohne die das Singen in Kärnten um einiges ärmer wäre. Der Wolfsberger war Sohn eines Eisenbahners, besuchte die Lehrerbildungsanstalt und kam bald in Kontakt mit Günther Mittergradnegger, dem großen Kärntner Chorleiter und Chorkomponisten. Er wurde auch Mitglied im Madrigalchor.
Lieder wie aus einem „Guss“
Günther Mittergradnegger war für Kraxner nicht nur Freund, sondern auch Mentor – ein Schlüssel zum Liederschreiben war das Lied „I tua wohl“ von Ottilie von Herbert. Die Besonderheit seiner Lieder besteht darin, dass Text und Musik aus einem Guss sind.
Walter Kraxner war nicht nur ein hervorragender Sänger, sondern auch ein Poet – ein Meister nicht nur des Dialekts, sondern auch der Hochsprache, was durch einige Gedichtbände dokumentiert ist. Und, Walter Kraxner war auch ein fleißiger Mensch. Nicht nur, dass er unaufhörlich Lieder schrieb. Er war auch als langjähriger Vorsitzender des Kärntner Volksliedwerks für die Sammlung und Erhaltung des alten Volksliedschatzes verantwortlich.
Ehrendes und bleibendes Andenken aller Kärntner Sänger
Außerdem war Walter Kraxner ein lebenslang Lernender, der nach seiner Pensionierung noch an der Alpen-Adria-Universität promovierte und der bis zuletzt am Kulturleben Kärntens regen Anteil nahm. Am 6. Mai ist er im 94. Lebensjahr nach einem erfüllten Leben für immer eingeschlafen, wohl in dem Wissen, dass ihm durch seine Lieder ein ehrendes Andenken der Kärntner Sängerinnen und Sänger gewiss ist.