Coronavirus – Impfung beim Hausarzt
APA/dpa/Christoph Schmidt
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Coronavirus

Ärzte unzufrieden mit Impftempo

Auch wenn allen Impfwilligen im Land immer wieder versichert wird, dass es bald wesentlich mehr Impfstoff geben wird, als man verimpfen kann, so geht das Impfen vielen zu langsam. Vor allem die niedergelassenen Ärzte hatten zuletzt kaum Impfstoffe zur Verfügung.

Als äußerst unbefriedigend beschreibt die Sprecherin der niedergelassenen Ärzte, Maria Korak-Leiter, die Situation in den Arztpraxen derzeit. Nicht einmal annähernd könnten die Ärzte die Impfanfragen und Wünsche ihrer Patienten bedienen. Astrazeneka-Lieferungen gäbe es seit Wochen nicht mehr. Der Impfstoff Biontech/Pfizer wird derzeit nur an jene 40 Ärztinnen und Ärzte in Kärnten ausgeliefert, die diese und nächste Woche an einem Pilotprojekt teilnehmen.

Maria Korak-Leiter sagte: „Die Situation ist so, dass die Zuteilung an Impfmengen leider so gering war, dass wir nicht alle Kolleginnen und Kollegen die in den Ordinationen impfen, mit der entsprechenden Menge versorgen konnten. Deswegen musste das eingeschränkt werden, es wird auch nächste Woche noch so stattfinden. Dann haben wir eine Zuteilung bekommen, die eine Versorgung aller impfbereiten Kolleginnen und Kollegen möglich macht – allerdings noch mit einer sehr geringen Zahl. Es entspricht sicherlich nicht dem, was wir gerne verimpfen würden und auch nicht dem, was wir an Anfragen von unseren Patientinnen und Patienten haben.“

„Ketchup-Effekt“ lässt weiter auf sich warten

Auch nach der Pilotphase dürfen die Ärzte mit dem vielzitierten Ketchup Effekt – also mit einem Schwall an Impfstoffen – nicht rechnen. Pro Arzt werden dann etwa drei sogenannte „vials“ – also drei Ampullen – ausgeliefert. „Das ist keine hohe Zahl. Man kann aus einem Fläschchen etwas sechs bis sieben Impfdosen bekommen. Das heißt, sie können dann etwa zwanzig Menschen impfen.“

Derzeit hantelt man sich im niedergelassenen Bereich von Woche zu Woche weiter. So kommt es immer darauf an, wie viel an das Land geliefert wird und wieviel davon dann für die Ärzte bleibt. So gab es vor zwei Wochen auch ein geringes Kontingent des Impfstoffes Johnsson & Johnsson für die niedergelassenen Ärzte.

Weniger Impfstoff: „Zehntes Bundesland“ wird beliefert

Grundsätzlich steht derzeit generell weniger Impfstoff zur Verfügung, erklärte Gert Kurath, Corona-Sprecher des Landes: „Hintergrund ist, dass der Bund ein zehntes Bundesland bedient, das es natürlich nicht tatsächlich gibt, sondern es wird als zehntes Bundesland gezählt, wenn extra Impfstoffe verteilt werden. Etwa an das Bundesheer und die Polizei, oder an große Konzerne im Lebensmittelbereich. Dieser Impfstoff geht natürlich den Ländern ab.“ Hier sei zu bedenken, dass es auch in Kärnten Polizisten und Firmenmitarbeiter gebe, die mit diesen Dosen geimpft werden.