Noch einmal bei einer Familienfeier dabei zu sein oder noch einmal den Heimatort zu besuchen – das sind etwa Wünsche, die der Arbeiter-Samariterbund mit dem Projekt „Samariter-Wunschfahrt“ erfüllt. Rund 80 Sanitäter und Sanitäterinnen wurden für diese Aufgabe mit Sterbenskranken speziell geschult. Thomas Stiedl, ehrenamtlicher Fahrer: „Diese Menschen freuen sich, wenn sie den ganzen Tag umsorgt werden obwohl sie wissen, dass es – wahrscheinlich – bald zu Ende geht. Aber wir können den letzten Wunsch noch erfüllen und da ist Freude dabei.“
Am Ende weicht die Angst vor dem Tod der Freude
Christine Bugelnig vom Samariterbund Kärnten sagte: „Wenn wir ehrlich sind: Diese Leute haben damit schon abgeschlossen und nicht mehr solche Angst vor dem Tod wie wir. Da überwiegt die Freude, noch einmal Freunde zu treffen, auf einer Seeterrasse einen Kaffee zu sitzen oder am Leben teilzunehmen.“
Bei der Wunschfahrt kommt ein Spezialfahrzeug, das sogenannte „Wunschauto“ zum Einsatz, das auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Patienten abgestimmt wurde und über eine entsprechnde Sonderausstattung verfügt. Albert Schwarz, kaufmännischer Leiter beim Samariterbund Kärnten, sagte: „Es ist ein Rettungswagen in Vollausstattung, aber erweitert um sehr viele Dinge, die diese Fahrt angenehmer für den Teilnehmer machen. Es geht z.B. um eine spezielle Beleuchtung, Musik kann eingespielt werden oder ein Film angesehen.“
Ein Traum soll noch einmal wahr werden
Noch einmal den Sound von Harley-Maschinen am Faaker See zu hören, das war der Herzenswunsch von Dolores Rath. Dank der Samariter-Wunschfahrt wurde dieser Traum war. Tochter Sigird Renner erinnert sich: „Die Augen haben gestrahlt und da habe ich mir gedacht, das ist wirklich gut gelungen. Es gibt fast nichts zu sagen, weil ich gespürt habe, was das für die Mama bedeutet hat.“
Ergriffen von den Eindrücken gelang es Frau Dolores all ihre Kräfte zu sammeln und sich für ein Foto ein letztes Mal neben eine Harley zu stellen. Eine tröstende Erinnerung für die Tochter. Die Samariter-Wunschfahrt wird ausschließlich durch Spenden realisiert und ist für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos.