Blick über den Wörthersee von der Pörtschacher Gloriette
ORF/Iris Hofmeister
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Tourismus

Tourismus scharrt in Startlöchern

Es soll das „Comeback des Jahres“ werden – die Rede ist vom Tourismus. Am 19. Mai darf vieles wieder öffnen. Betriebe und Werbewirtschaft scharren in den Startlöchern, damit die Saison möglichst stark, aber auch lang wird. Die Kärnten Werbung investiert zwei Millionen Euro in die Tourismuswerbung.

Endlich sei die Stimmung in der Tourismuswirtschaft wieder aufgeregt, motiviert, so Landesrat und Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP). 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen in zwei Wochen wieder in die Offensive gehen und von den Gästen, derzeit noch vor allem Einheimischen, gebe es positive Signale: „Seit der Neustart für den 19. Mai fix terminisiert wurde, ist auch die Nachfrage nach Urlaub in Kärnten sprunghaft angestiegen. Viele Betriebe haben uns bereits mitgeteilt, dass die Häuser bis tief in den Sommer gut gebucht sind. Die Reisesehnsucht ist dementsprechend groß. Die Menschen sitzen quasi bereits auf ihren gepackten Koffern und warten nur mehr darauf, endlich wieder verreisen zu können“.

„Sicheren“ Urlaub anbieten

Kärnten sei das erste Bundesland, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tourismus und Gastronomie beim Impfen vorzieht, sagte Schuschnig. Dieser Tage würden die ersten 5.000 Impfdosen an im Tourismus Beschäftigte ausgegeben. Das soll im Wettbewerb für die Sommersaison einen entscheidenden Vorteil bringen.

Denn Sicherheit und der Schutz vor dem Virus werden für viele Gäste wieder entscheidende Argumente für die Buchung sein. „Wir müssen schauen, dass wir in Kärnten, wie im Vorjahr, einen sicheren Urlaub anbieten, dass wir hoffentlich nicht wieder schließen müssen. Über die Herbstsaison müssen wir darüber hinaus versuchen, verloren gegangenes Terrain wieder aufzuholen. Das ist unsere Botschaft an die Branche, wir werden alles einsetzen, was uns möglich ist“, so Kärnten Werbung-Chef Christian Kresse.

Millionen-Investition in Werbung

Die Kärnten Werbung investiert gemeinsam mit den Tourismusregionen zwei Millionen Euro in Werbung für Kärnten. Laut Kresse richtet sich die Werbung an Gäste in Deutschland, den Niederlanden, Osteuropa und Norditalien. Wenn die Saison gut anläuft, sollte es auch Erleichterungen bei vorerst noch bestehenden Beschränkungen geben, sagt der WKO-Spartenobmann für den Tourismus, Josef Petritsch: „Wenn man sieht, dass es funktioniert, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen an die Vorgaben und Auflagen halten, dass sich auch unsere Gäste daran halten, dann werden wir es sicherlich schaffen, wieder einen guten Sommer zu haben.“

Allerdings müsse der Bund nun sehr rasch die Verordnungen für den Saisonstart vorlegen, hieß es von Landesrat Schuschnigg. Denn die Zeit, die die Betriebe zur Vorbereitung brauchen, laufe eigentlich schon.

FPÖ will weniger Auflagen und Bürokratie

„Ein echter Neustart wäre es, wenn die Tourismusunternehmen nicht von der Bundesregierung und einer dazu schweigenden ÖVP in Kärnten mit fragwürdigen Auflagen konfrontiert würden und ihnen das Leben dadurch schwer gemacht wird. Es sind weniger statt mehr Schikanen, Auflagen und Bürokratie notwendig“, so der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann in einer Reaktion. Beispielhaft verweist Darmann auf die Pläne der Bundesregierung, dass in unseren Strandbädern im Freien je Badegast 20 Quadratmeter zur Verfügung zu stellen sind. Durch eine solche „absurde und weltfremde Regelung“ würden viele Einheimische und Touristen „keinen Badeplatz bekommen und die Bäder-Betreiber Verluste einfahren“, so Darmann.