Der 15-Jährige schaffte es als Dritter souverän ins Finale, wo dann seine große Stunde schlug. Er kletterte auf 46+ (Griff zum Top) also weiter als alle anderen im Feld. Silber ging an den Slowenen Gorazd Jurekovic, Bronze an den Tschechen Lukas Mokrolunsky. „Ich bin überglücklich und kann es kaum glauben. Nach dem Boulderbewerb war ich recht müde, Lead habe ich außerdem nicht viel trainiert. Die Erwartungen waren daher nicht allzu hoch. Ich wollte Spaß haben und Gas geben, es ist perfekt aufgegangen“, so Užnik.

Erster Gratulant war Timos Bruder Nicolai. Der Boulder-Staatsmeister fieberte am Livestream von zu Hause mit. „Ich war nervöser als bei meinen eigenen Bewerben. Der absolute Wahnsinn, ich bin so stolz“, so der 20-Jährige, der 2019 selbst eine Boulder-Silbermedaille bei der Junioren-EM erobert hatte. „Für Timo ist es ein glorreicher Abschluss seiner starken EM. Er ist super geklettert, hat locker gewirkt, einfach großartig“, freute sich auch KVÖ-Trainerin Katharina Saurwein.
In gewisser Weise war es eine Goldmedaille mit Ansage: Bei der Anreise wurde Užnik bei der Grenzkontrolle in Moskau gefragt, was er in Russland vorhat. Nach seiner Erklärung, dass er wegen eines Wettkampfs nach Russland reist, wurde er vom Beamten gefragt, ob er Weltmeister wird. Užnik Antwort: „Nein, Europameister!“