Vogel füttert Kuckuck
Jakob Zmölnig
Jakob Zmölnig
Tiere

Klimawandel setzt Kuckuck zu

Er gilt mit seinem unverkennbaren Ruf als Frühlingsbote: der Kuckuck. Sein Gesang ist uns so vertraut, er ist aber immer seltener zu hören. Das hat einen Grund: Denn der Klimawandel sorgt dafür, dass der Kuckuck immer schwerer Nester für seine Kuckucks-Eier findet.

Eine strukturierte Landschaft mit ein bisschen Wald, ein bisschen Wiese und ein paar Häusern: Das ist der perfekte Lebensraum für den Kuckuck. Sind es viele einzelne Rufe kurz hintereinander, dann signalisiert ein stolzes Kuckucksmännchen, dass es nicht mehr alleine durchs Leben flattern muss. Und die Weichen für den Nachwuchs wären eigentlich gestellt.

Kuckuck vom Klimawandel bedroht

Der Kuckuck gilt als unverkennbarer Frühlingsbote. Allerdings macht auch ihm der Klimawandel zu schaffen: Da Wirtsvögel immer früher brüten, findet der Kuckuck oft nur noch schwer Nester, in denen er seine Eier verstecken kann.

Kuckucks-Bestand hat sich halbiert

Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten weiß, wie schlecht es um diese Vogelart bestellt ist. Der Bestand hat sich in den letzten Jahren halbiert: „Die Wirtsvögel des Kuckucks sind Mittelstreckenzieher und Kurzstreckenzieher. Das heißt, sie sind schon etwas früher im Brutgebiet. Der Kuckuck als Langstreckenzieher kommt erst verspätet an und somit besteht die Möglichkeit, ein Ei in diese Nester zu legen, nicht mehr so, als wenn er früher ankommen würde. Das bedeutet, sein Ei kann nicht bebrütet werden.“

Kuckuck legt 7.000 Kilometer zurück

7.000 Kilometer legt der Kuckuck vom Winterquartier in Zentral-Afrika nach Mitteleuropa zurück, wo er etwa drei Monate bleibt, ehe es wieder zurück in den heißen Süden geht. Es ist ein enger Zeitplan um Nachwuchs zu bekommen, der durch den Klimawandel durcheinander gerät. Das wirkt sich dann auf die Brut aus: „Die Wirtsvögel, wo der Kuckuck parasitiert mit seinem Ei, das sind überwiegend der Hausrotschwanz, die Bachstelzen, es können auch Rotkehlchen sein und die sind im Brutgeschäft schon weit fortgeschritten oder füttern zum Teil auch schon ihre Jungvögel. Der Kuckuck muss somit auf die Zweitbrut warten, bis er sein Ei dort zeitgerecht platzieren kann. Die zweite Brut dieser Wirtsvögel beginnt so Mitte Mai.“

Vogelbeobachter mit Fernglas
ORF
Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten

Birdlife macht gerade eine großangelegte Untersuchung zu den Lebensbedingungen des Kuckuck. Jede Sichtung ist wichtig, um mehr über diesen speziellen Vogel zu erfahren und um einschätzen zu können, wo er sich noch aufhält und ob es um seine Zukunft wirklich so schlecht bestellt ist. Denn eines haben Untersuchungen bereits gezeigt: Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann werden nachfolgende Generationen den Kuckuck nicht mehr hören können.