Wetter

Extreme Trockenheit in Oberkärnten

In Oberkärnten hat es stellenweise seit März nur 15 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben, laut ZAMG der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1895. Nun hoffen vor allem die Bauern auf Niederschläge, die für das Wochenende vorhergesagt sind.

Es ist laut Meteorologen zum wiederholten Mal ein Frühjahr mit extrem wenig Niederschlag, vor allem im Bezirk Spittal mit 4.500 Hektar Ackerflächen und 14.000 Hektar Grünland, die bewirtschaftet werden. Zur extremen Trockenheit kommen niedrige Temperaturen. Das erkläre, warum vom Getreide auf den Feldern bis jetzt nicht viel zu sehen ist, sagte ein Landwirt in Spittal an der Drau.

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind die 14,8 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter seit 10. März in Mallnitz der niedrigste Wert seit 1895 (Beginn der Aufzeichnungen). 1924 war es ähnlich trocken mit 25,9 Millimeter/Quadratmeter. In einem durchschnittlichen Jahr sind es in diesem Bereich und Zeitraum 90 Millimeter.

Bei Trockenheit bilden sich Wurzeln schlecht aus

Allerdings könne sich die Situation auch noch zum Guten wenden, wenn es in den kommenden Tagen ausreichend Niederschlag gebe. Laut Erich Roscher, dem Pflanzenbauexperten der Landwirtschaftskammer, leidet die Wurzelbildung beim Getreide sehr unter der Trockenheit. Ein weiterer Aspekt komme heuer erschwerend dazu: dass der viele Schnee in Oberkärnten aufgrund der niedrigen Temperaturen erst sehr spät geschmolzen sei. Dadurch sei auch das Wintergetreide abgestorben.

Getreide unter Schneedecke erstickt

Die Folge ist, dass Landwirte jetzt noch einmal ihre Felder bestellen müssen. Roscher sagte, knapp 1.000 Hektar Ackerfläche in Kärnten seien von den Schäden betroffen. Fast 90 Prozent der Schäden seien im Bezirk Spittal und in Osttirol zu vermelden, hieß es von der Hagelversicherung. Der Schaden betrage knapp 250.000 Euro.

„Die Schneedecke ist zu lange gelegen, das Getreide ist darunter erstickt. Das hat dazu geführt, dass die Bauern Sommergetreide angebaut haben bzw. jetzt auf Silomais umsteigen werden. Beim Wiederanbau vom Sommergerste oder Sommerweizen ist genügend Bodenfeuchte wichtig“, so Roscher. Sollte es im Mai oder Juni wieder trocken werden, sei es wichtig, dass die Wurzeln schon tief genug seien.