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Gesundheit

Bald kann mehr geimpft werden

Mehr als 300.000 Impfdosen sollen in den nächsten Wochen geliefert werden. Das erfordert eine neue Impfstrategie. In den Impfstraßen in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg, Spittal und St. Veit sollen 40.000 Impfungen pro Woche stattfinden.

Am Wochenende werde man bei den Impfdosen die 200.000er Marke erreichen, sagte Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes. Zusätzlich zu Hochrisikopatienten und den über 60-Jährigen werden Feuerwehrleute, Landes-, Gemeinde- und Bundesbedienstete sowie Schlüsselkräfte aus der Wirtschaft geimpft. Diese Schlüsselkräfte werden von der Wirtschaftskammer nominiert, so Kurath. Personen mit vielen Kontakten, die oft im Ausland tätig seien, würden hier vorrangig geimpft.

Corona-Impfstraßen einsatzbereit

Die fünf Impfzentren in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg, Spittal an der Drau und St. Veit stehen bereit. Sobald die Impfstoff- Lieferungen eingetroffen sind, können dort täglich im Schnitt 7.500 Menschen geimpft werden. Die Straßen können je nach Bedarf auch erweitert werden.

Tausende Impfdosen angekündigt

Von Biontech/Pfizer wurden für kommende Woche gut 20.000 Dosen angekündigt plus knapp 3.000 von Moderna. Dazu sind 20.000 weitere Dosen Astra-Zeneca avisiert, die allerdings für Zweitimpfungen verwendet und nicht alle innerhalb einer Woche verimpft werden. Bezüglich Johnson & Johnson war die Liefermenge unklar, so Kurath. Wenn – wie angekündigt – noch mehr Impfstoff komme, werde man die fünf Impfstraßen des Landes weiter ausbauen, sagte Kurath.

Impflinien verdoppeln

In den zehn Impflinien in Klagenfurt, Villach, Spittal, St. Veit und Wolfsberg können insgesamt täglich 7.500 Menschen geimpft werden, sagte Rot-Kreuz-Sprecherin Melanie Reiter. 190 Sanitäterinnen und Sanitäter sind jeweils am Samstag und Sonntag im Einsatz. Allein bei der Impfstraße in Klagenfurt können 3.000 Impfungen pro Tag durchgeführt werden. Man könnte die Impflinien auf 20 verdoppeln. Außerdem soll nicht nur mehr an den Wochenenden, sondern die ganze Woche über geimpft werden.

Personelle Unterstützung kommt weiterhin vom Bundesheer. Oberst Ralf Gigacher sagte am Freitag, dass auf Assistenzeinsatzanforderung des Landes aktuell bis zu 100 Personen vom Bundesheer gestellt werden können: „Sie sind unterstützend und in der Administration tätig.“

Aktuelle Impfzahl

Aktuell wurden 187.539 Dosen in Kärnten verimpft. Davon erhielten 45.619 Personen bereits die zweite Teilimpfung.

Impfungen sollen ausgeweitet werden

Sollten die Impfungen ausgeweitet werden, braucht es jedenfalls zusätzliches Personal und weitere Räumlichkeiten. Allein 360 Ärztinnen und Ärzte müssten für Impfungen zur Verfügung stehen, derzeit sind es in allen Impfstraßen 180.

Kurath sagte, da die Fälle an Infizierten weniger werden, sollen ab 3. Mai alle Tests wieder in heimischen Labors ausgewertet werden. Außerdem gebe es für alle Gemeinden, die Tests anbieten wollen, die entsprechenden Informationen. Ende Juni sei ein Gurgeltest-Pilotprojekt geplant, das am Freitag mit der Wirtschaftskammer abgestimmt worden sei, so Kurath: „Innerhalb von 24 Stunden soll hier das Ergebnis vorliegen.“