Mit dem Wiederaufsperren am 8. Februar seien die Geschäfte der Friseure sehr gut gelaufen, bis etwa Mitte der Osterwoche. Seitdem ist laut dem Kärntner Friseurinnungsmeister Georg Wilhelmer ein Rückgang bei den Umsätzen bemerkbar. Ein Grund dafür sei das nicht vorhandene gesellschaftlichen Leben: „Man hört das von vielen Salons im Land. Die Kollegen beklagen Umsatzrückgänge von 30 bis 50 Prozent.“
Verluste am Land höher als in der Stadt
Bei diesen Zahlen müsse man laut Wilhelmer aber zwischen Friseuren am Land und jenen beispielsweise in Einkaufszentren unterscheiden. Dort sei die Kundenfrequenz höher. Außerdem würden Salons in Einkaufzentren von Laufkundschaft profitieren. In ländlichen Bereichen sei das Problem, dass potentielle Kunden ihren Friseurbesuch mit vorherigem Test mehr planen müssten.
Friseure haben aber laut dem Gesetzgeber auch die Möglichkeit, selber eine Teststraße für Kunden einzurichten. Davon machen aber noch nicht so viele Gebrauch, was wirtschaftliche Gründe hat, so Wilhelmer: „Wenn man das Personal dazu hat da besteht die Möglichkeit. Wir haben in Feldkirchen eine Kollegin, die mit einer Kosmetikerin zusammen eine Teststraße eingerichtet hat. Wir haben in Villach einen Kollegen, der an drei Tagen in der Woche eine Teststraße eingerichtet hat aber man muss das unterscheiden, die Kosten-Nutzen-Rechnung, also ist es für mich ein Geschäft oder ist es für meine Kunden ein Service, das ich mir leisten kann und will.“
Hoffen auf baldige Impfung für körpernahe Dienstleister
Unterstützungsmaßnahmen wie Fixkostenzuschuss oder Verlustersatz sind laut Wilhelmer zwar hilfreich, können aber in den meisten Fällen nur das Notwendigste abdecken. Die Arbeitslosenzahl bei den Menschen mit einer Friseurlehre besserte sich laut Wilhelmer mit dem Wiedereröffnen. Er sprach sich auch für die Möglichkeit der Impfung der körpernahen Dienstleister aus, um zum Beispiel Friseurbesuche wieder zu vereinfachen.