Angeklagte Missbrauchsprozess Klagenfurt
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Chronik

Prozess wegen Kindesmissbrauchs vertagt

Der Prozess gegen ein Spittaler Ehepaar, das die Zwillingsmädchen der Frau über zehn Jahre gequält und missbraucht haben soll, ist am Donnerstag in Klagenfurt vertagt worden. Das Gericht will weitere Zeugen laden. Der Prozess soll im Mai fortgeführt werden.

Der Erstangeklagte ist ein 67-jähriger pensionierter Pädagoge aus Spittal, seine Frau ist 57, beide plädieren auf nicht schuldig. Dem Mann wird vorgeworfen, die heute 29 Jahre alten Zwillingstöchter seiner Frau aus einer anderen Ehe seit dem Volksschulalter misshandelt, missbraucht und vergewaltigt zu haben. Er soll die Mädchen an den Haaren durchs Zimmer geschleift und zu Boden geworfen haben.

Prozess wegen Missbrauchs

Am Landesgericht Klagenfurt hat der Prozess gegen ein Ehepaar aus Oberkärnten begonnen. Dem 67-jährigen pensionierten Lehrer und seiner Frau wird vorgeworfen, zwei Kinder über Jahre vergewaltigt und misshandelt zu haben.

Anklage: Sexuelle Übergriffe im Ehebett

In diesem Alter sei es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen. Im Ehebett, als die Mädchen bei der Mutter schlafen wollten, soll es zu solchen Handlungen gekommen sein. Die Mutter habe das laut Staatsanwaltschaft nicht nur mitbekommen, sondern die Mädchen in der Nacht auch selbst aufgeweckt haben, um sie zum Ehemann zu bringen.

Das soll mehrmals pro Woche vorgekommen sein, ein Ende kam erst, als die Mädchen zwölf Jahre alt waren. Gewalt habe es aber weiterhin gegeben, bis sich eines der Mädchen mit 17 Jahren einem Freund und dessen Mutter anvertraute. Für die Staatsanwaltschaft gibt es kein Motiv für eine falsche Anschuldigung.

Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Verteidiger Philip Tschernitz meint aber, weil der Mann und seine Frau den Töchtern finanzielle Unterstützung verweigerten, wollen sie das Leben der Eltern vernichten. Die jungen Frauen hätten auch von Vergewaltigungen durch ihren Bruder, einen Ex-Freund und einen Arbeitgeber gesprochen. Sie hätten auch ausgesagt, dass der Stiefvater einen Pädophilenring in Nepal aufgebaut haben soll. Das habe sich bei Ermittlungen aber als nicht wahr erwiesen. Der Verteidiger verlangte den Ausschluss der Öffentlichkeit, dem gab Richter Gernot Kugi statt, weil es um den persönlichen Lebensbereich gehe.