Coronavirus

Intensiv-Zahlen bilden nicht Realität ab

Noch am Dienstag sind 22 Personen wegen Covid-19 auf Intensivstationen gelegen, am Mittwoch waren es nur noch 16. Allerdings spiegeln die Zahlen die wahre Situation nur bedingt wider, denn gezählt werden nur die noch ansteckenden Covid-19-Intensivpatienten.

Laut Landespressedienst wurden 16 Covid-19-Erkrankte auf einer Intensivstation behandelt, um sechs weniger als noch am Dienstag. Auf Normalstationen ging die Zahl der Infizierten von 52 auf 42 zurück. Eine weitere Person starb in den vergangenen 24 Stunden, insgesamt verzeichnet Kärnten damit 791 Coronavirus-Tote.

Mehr Neuinfektionen

Mit 155 wurden wieder etwas mehr Neuinfektionen gemeldet als im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage (116). Die 7-Tage-Inzidenz lag aber weiter bei 144 und war damit auf deutlich niedrigerem Niveau als in den vergangenen Wochen. Ähnlich niedrig war die Inzidenz zuletzt in der letzten Februar-Woche.

Auch Post-Covid-Patienten intensivpflichtig

Neben den 16 offiziell gemeldeten Covid-19-Intensivpatienten liegen aber auch zehn Post-Covid-Patienten auf Intensivstationen, so Kärntens Intensivkoordinator, Rudolf Likar: „Wir haben heute wieder sechs Intensivpatienten weniger, aber das heißt nicht, dass sie nicht noch auf den Intensivstationen sind. Wenn sie nicht mehr infektiös sind kommen sie aus dem Isolierbereich heraus.“

In Villach liegen vier Patienten auf einer Normalstation, ebenfalls vier sind es auf der Intensivstation. Wobei das nur die vier noch infektiösen Covid-19-Patienten sind, denn es gibt noch drei weitere, die nicht in der Statistik aufscheinen, die mit Post-Covid aber noch wochenlange Intensivbetreuung brauchen. Ernst Trampitsch, Leiter der Intensivstation am LKH Villach, sagte: „Im stationären Bereich haben wir eine gute Entwicklung und täglich weniger Patienten. Auf der Intensivstation haben wir noch relativ viele. Wir hoffen, dass sich der Trend in den nächsten Wochen niederschlägt wie letztes Jahr, dass es im Sommer abflacht.“

Was hinzu kommt, ist die lange Dauer der Pandemie. Das Personal sei am Limit. Pro 1.000 Einwohner gebe es in Österreich einen Covid-Toten. Auf den Intensivstationen sinkt der Altersdurchschnitt.

Von Zuhause direkt auf Intensivstation

Jeder dritte stationäre Patient kommt auf eine Intensivstation. Die Verläufe seien durch die zuerst in Großbritannien festgestellte Virusvariante schwerer, sagte Likar. Das führe dazu, dass trotz Betreuung durch den Covid-Visitendienst Patienten von zu Hause direkt auf einer Intensivstation landen: Sie sind jünger, halten mehr aus und bleiben länger Zuhause." Likar sagte, Covid werde erhalten bleiben, denn noch wollen sich mit 45 Prozent zu wenige impfen. Man brauche aber 70 bis 80 Prozent Durchimpfung.