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Politik

FPÖ fordert Schutz von Rehkitzen beim Mähen

Aktuelles zur Agrarpolitik hat die FPÖ am Dienstag in einer Pressekonferenz präsentiert. So geht es unter anderem um die Anschaffung von „Kitzrettern“, die Unfälle beim Mähen verhindern sollen und um den Schutz von Wiesen und Feldern vor Verschmutzung.

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann warf bei der Pressekonferenz den für Agar-, Jagd- und Tierschutz zuständigen Referenten in der Landesregierung in einigen Bereichen Säumigkeit vor. Das betreffe zum Beispiel die Problematik qualvoll verendeter Rehkitze nach Unfällen mit Mähwerken. Um solche Unfälle zu verhindern, könnten zusätzlich zu Drohnenaufklärungsflügen mit Wärmebildkameras auch sogenannte „Kitzretter“ Abhilfe schaffen. Diese seien in der Steiermark bereits im Einsatz, sagte Darmann: „Das sind kleine Geräte, die per Magnet am Traktor montiert werden und dort ein hochfrequentes Signal ausstrahlen, um die Kitze zu vertreiben.“

Rehkitz
Pixabay
Der Kitzretter soll im Gras liegende Kitze aufscheuchen und vor dem Mähwerk retten

Lagerung von Siloballen und Holz auf Feldern

Die FPÖ will in der Landtagssitzung am Donnerstag einen Antrag für die Anwendung der „Kitzretter“ stellen. Geht es nach Darmann, sollen auch Jägerschaft und Landwirtschaftskammer einen Teil der Kosten übernehmen, um die Anschaffung für Landwirte erschwinglich zu machen.

Manfred Muhr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer (LWK), will eine Änderung des Naturschutzgesetzes erwirken. Dadurch soll wieder eine dauerhafte Lagerung von Siloballen, aber auch von Rund- und Häckselholz auf den Feldern möglich werden.

Pfandsystem zum Schutz von Wiesen und Feldern

Ein weiterer Antrag betreffe rechtliche Rahmenbedingungen gegen die Verschmutzung von Feldern und Wiesen, sagte Muhr: „Auch das kann nur der erste Schritt sein, dieses Feldschutzgesetz oder die Verankerung im Kärntner Naturschutzgesetz. Wir werden aber mittelfristig nicht an einem Pfandsystem für Einwegverpackungen aus Glas, Plastik oder Aluminium vorbei kommen.“ Auf Nationalratsebene habe es seitens der FPÖ dazu mehrere Initiativen gegeben.

Trettenbrein folgt als stellvertretender Klubobmann

Zum Abschluss nahm Landesparteichef Darmann noch zur am Montag bekannt gewordenen Personalrochade im Landtagsklub der FPÖ Stellung. Landtagsabgeordneter Christian Leyroutz wird ja sein sein Mandat zurücklegen. Als Abgeordneter folgt ihm der freiheitliche Bürgermeister von Afritz am See, Maximilian Linder – mehr dazu in FPÖ-Landtagsabgeordneter Leyroutz geht . Neuer stellvertretender Klubobmann im Landtagsklub wird Harald Trettenbrein, der bereits seit 2004 Abgeordneter zum Kärntner Landtag ist.

Landesregierung: Kitzretter bereits in Planung

Die Anschaffung von „Kitzrettern“ sei im Agrarreferat längst in Planung und auch mit der Landwirtschaftskammer Kärnten abgestimmt, sagte Landesrat Martin Gruber (ÖVP) am Dienstagnachmittag in einer Aussendung. Das Agrarreferat habe bereits 15.000 Euro als Budget dafür genehmigt. Lediglich Details der Abwicklung seien noch zu klären, etwa ob und wie die Ausgabe der „Kitzretter“ über die Bezirksbüros der Landwirtschaftskammer erfolgen könne. „Der Antrag der FPÖ Kärnten bzw. der freiheitlichen Bauern kommt daher um einige Wochen zu spät“, sagte Gruber.