Flughafen Klagenfurt mit AUA Flugzeug
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Verkehr

AUA-Flüge starten frühestens im Juni

Auch der Flughafen Klagenfurt steht in der Pandemie weiter still. Aus dem erhofften Neustart im Mai wird nichts, der Flugbetrieb startet frühestens im Juni. Laut AUA will man ab 21. Juni wieder von Klagenfurt nach Wien fliegen, allerdings gibt es vorerst keine Frühverbindung.

Derzeit starten und laden am Flughafen Klagenfurt einige Privatjets und Sportflieger. Der Linienbetrieb soll am 21. Juni wieder starten, bestätigen die Austrian Airlines, allerdings eingeschränkt. Vier wöchentliche Rotationen von Klagenfurt nach Wien sind vorerst geplant, am Montag, Freitag und Sonntag. Ab Anfang Juli komme dann am Samstag ein vierter wöchentlicher Flug dazu, so ein AUA-Sprecher.

„Beste Anbindung an Netzwerk“

Aber es gibt vorerst keinen Früh- und keinen Spätflug nach Wien. Der Abflug nach Klagenfurt ist um 13.15 Uhr geplant, der Rückflug von Klagenfurt um 15.10 Uhr. Laut AUA würden diese Zeiten aktuell die beste Anbindung an das restliche Netzwerk bieten. Ab Anfang Juni sollen Eurowings-Flüge nach Köln/Bonn buchbar sein, die AUA werde die Verbindung nach Wien voraussichtlich am 21. Juni wieder aufnehmen, so der Geschäftsführer des Flughafens, Nils Witt. Außerdem sind von Ende Juni bis Ende September Charterflüge von Springerreisen nach Griechenland geplant. Ein weiterer Charterflug nach Madeira wurde von Mai auf Herbst verschoben.

2020 verzeichnete der Airport Klagenfurt ein Passagierminus gegenüber 2019 von 76,4 Prozent. Nur mehr 49.395 Passagiere wurden verzeichnet, zwei Drittel davon vor dem ersten Lockdown. Die Zahl der Flugbewegungen sank von 3.198 auf 878, was einen Rückgang von 72,5 Prozent bedeutete. Das Minus im Bereich Hobby- und Privatflieger fiel mit einem Rückgang von 28 Prozent auf 13.812 Flugbewegungen geringer aus.

Mitarbeiter weiter in Kurzarbeit

Aktuell sind die Betriebszeiten auf dem Flughafen auf die Zeit von 8.00 bis 18.00 Uhr beschränkt. Der Großteil der rund 70 Mitarbeiter des Airports befindet sich in Kurzarbeit so Witt: „Durch die Nutzung der Kurzarbeit in der Covid-19-Situation sollen die Arbeitsplätze weiterhin gesichert und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das Unternehmen auf ein Mindestmaß begrenzt werden.“

Witt sagte, man gehe davon aus, dass es Monate oder Jahre dauern werde, bis man das Volumen vor der Pandemie erreichen werde.

Anteile: Kein Kommentar von Lilihill

Zum Umsetzungsstand der angekündigten Ausbaupläne von Mehrheitseigentümer Lilihill hieß es, es werde verhandelt, aber derzeit sei es betreffend Zusagen von Airlines schwierig.

Keinen Kommentar gebe es zum Stand der Verhandlungen mit Landesregierung und Stadt Klagenfurt über eine Aufstockung der privatisierten Anteile über die aktuell 75 Prozent hinaus. Bis die Verhandlungen abgeschlossen sind, habe man Stillschweigen vereinbart.

Scheider: Trotz Koralmbahn Verbindung ermöglichen

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) meldete sich am Montag in einer Aussendung zu Wort. Er appellierte an die Bundesregierung und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die Flugverbindung Klagenfurt – Wien auch nach Fertigstellung der Koralmbahn nicht unmöglich zu machen. 80 Prozent der Passagiere würden von Wien weiterfliegen, ein Verbot der Verbindung wäre „ein massiver Schlag“ gegen den Standort Klagenfurt. Der Umwelt wäre auch nicht geholfen, weil die Menschen dann mit dem Auto zu einem weiter entfernten Flughafen fahren würden oder einen anderen Flughafen als Drehscheibe nützten.

Auch die Kärntner FPÖ protestierte gegen eine Streichung der Flugverbindung Klagenfurt – Wien durch die Umwelt- und Verkehrsministerin. Eine Streichung würde einen massiven Schaden für die Kärntner Wirtschaft und Industrie bedeuten und den Wirtschafts- und Tourismusstandort Kärnten weiter schwächen, hieß es in einer Aussendung der FPÖ.