Wirtschaft

Aufregung um Grundstück für K Industries

Für Fragen und politische Aufregung sorgt in Wolfsberg der geplante Ankauf eines Grundstücks durch die Stadtgemeinde für die Ansiedelung von K Industries. Der Quadratmeter ist 60 Euro wert, der Bauer, der das Grundstück verkauft, soll aber 85 Euro dafür bekommen.

Die Stadtgemeinde Wolfsberg kaufte bereits vor Jahren ein Grundstück im Süden der Stadt, nahe der Autobahn, um neun Euro pro Quadratmeter. Um aber einen Industriebetrieb in der Größe des Anlagenbauers K Industries ansiedeln zu können, werden weitere 1,7 Hektar des Ackerlandes benötigt. Die Stadtgemeinde trat daher mit dem Besitzer des Nachbargrundstücks in Verhandlungen. Der Landwirt wollte 85 Euro pro Quadratmeter haben. Ein Vertrag wurde geschlossen, allerdings nur mit der Option eines Kaufs bis Ende 2022.

1,3 Millionen-Deal für Verkäufer

Wenn ein Kaufvertrag zustande komme, bekäme der Landwirt ein fast so großes Ersatzgrundstück um nur neun Euro pro Quadratmeter. Der Deal würde ihm fast 1,3 Millionen Euro bringen. Aber warum der so hohe Preis, wenn selbst Industrieland in Wolfsberg nur 60 Euro kostet. Dazu sagte Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ): „Da müssten wir Verhandlungen mit den Nachbargrundstücksbesitzern führen, der wollte das aber nicht verkaufen. Wir haben es auf einen geringeren Preis herunter gehandelt, so sind die 85 Euro entstanden.“

FPÖ kritisiert Deal

SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne stimmten im November des Vorjahres im Gemeinderat dem Optionsvertrag zu. Für die jetzige FPÖ-Chefin in Wolfsberg, Isabella Theuermann, die mit einem neuen Team antrat, ist das unverständlich. In einer Aussendung kritisiert sie, dass der Bürgermeister den Investor verschwiegen und von 150 neuen Arbeitsplätzen gesprochen hatte. Es gehe bei K Industries aber nur um die Verlegung des Standorts von St. Andrä in die Nachbargemeinde Wolfsberg. Ein Kaufvertrag dürfe niemals zustande kommen, so Theuermann.

Der Bürgermeister versuchte, zu beruhigen und sagte, er habe dem Projektwerber mitgeteilt, es müsse einen einstimmigen Beschluss im Stadtrat geben. Das sei kein Alleingang der SPÖ.

Grundstück muss umgewidmet werden

Voraussetzung für einen Kauf ist auch die Zustimmung des Landes für eine Umwidmung in Industrieland, die danach im Gemeinderat beschlossen werden muss. Die Anrainer hätten keine Parteienstellung, nur das Recht auf Beanstandungen, was auch viele Hausbesitzer ärgert. Der Bürgermeister sagte, er hab mit einigen bereits gesprochen. K Industries müsste der Stadtgemeinde Wolfsberg die Kosten für den Grundstücksankauf jedenfalls ersetzen, betonte Primus, sonst sei der Ankauf hinfällig.

Die Verhandlungen laufen, bestätigte auch der Sprecher von K Industries, Gerhard Seifried. Dem Unternehmen gehe es wirtschaftlich wieder gut, sagte er. Vom Standort in der Nachbargemeinde St. Andrä solle man weg, weil das dortige Grundstück nur gepachtet sei.