Viele Gartenzwerge
Peter Matha/ORF
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Lifestyle

Geliebt und gehasst: Gartenzwerge

Im Frühling haben sie Hochsaison: Die kleinen und größeren Gartenbewohner, die Gartenzwerge. Die einen lieben sie und können nicht genug von ihnen kriegen, für andere ist es unvorstellbar, sie sich in den Garten zu stellen. In Klagenfurt gibt es ein Fachgeschäft dafür.

Grundsätzlich sei es mit dem Interesse an Gartenzwergen wie in der Wirtschaft, einmal sind sie mehr gefragt, einmal weniger, sagen „Zwergenforscher“.

Renate und Günther Herzog
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Die Kaufleute Renate und Günther Herzog

Kein Zwergenengpass in Kärnten

Weil das Mega-Containerschiff Ever Given vor einige Zeit im Suez-Kanal stecken blieb, fürchtet man in Großbritannien um Gartenzwergen-Nachschub. In Österreich ist das Zwergen-Problem nicht so groß, noch gibt es genügend der bunten Gartenbewohner. Die Kaufleute Günther und Renate Herzog wissen alles rund um die kleinen bunten Gesellen. Renate Herzog ist so etwas wie die Gartenzwergmutter, mit dem Fachgeschäft in der Klagenfurter Innenstadt. Seit 20 Jahren verkauft sie auch Gartenzwerge.

Die Zwerge von früher würden ihr besser gefallen, sagte Renate Herzog. Damals wurden sie noch in Österreich produziert, bevor die Firma verkauft wurde. Jetzt werden die Gartenzwerge in Deutschland produziert, die Qualität sei aber gleich geblieben: „Sie schauen herzig aus, aber mir haben die alten besser gefallen.“ Die österreichischen Gartenzwerge hatten ein richtiges Zwergengesicht, mit roten Backen und Stupsnase, so Herzog: „Es war einfach schöner gemalt.“

Einige Gartenzwerge
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Gartenzwerge schon vor hunderten Jahren

Früher waren Gartenzwerge Gesellen, die nach mittelalterlicher Bergmannsmanier gekleidet waren und dem Menschen hilfreich zur Seite standen. Ende des 17. Jahrhunderts wurden sie bereits in Schlossgärten aufgestellt. Der große Boom begann Ende des 19. Jahrhunderts im kleinbürgerlichen Vorgarten dank der Massenproduktion.

Nach 1990 lebten die Gartenzwerge erneut auf, allerdings mit nacktem Hintern, Messer im Rücken oder den Stinkefinger zeigend: Der Gartenwerg als Provokateur. Die Käuferschicht ist breit: „Vielfach wird es gekauft als Mitbringsel, wenn man eingeladen ist zum Geburtstag oder zu einer Grillparty.“ Der Beschenkte müsse dann den Gartenzwerg im Garten aufstellen, ob er will oder nicht. Da stecke manchmal auch ein bisschen Boshaftigkeit dahinter, so Renate Herzog.

Drei Gartenzwerge zeigen den Stinkefinger
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International gefragte Gartengesellen

Renate Herzog verkaufte viele ihrer Gartenzwerge auch an Urlauber aus fernen Ländern: „Neuseeland, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Südafrika. Die machen da Urlaub und wissen, dass sie bei uns Gartenzwerge kriegen, teilweise auch im Auftrag anderer welche mitnehmen, haben wir alles schon gehabt.“

Derzeit sei die Nachfrage gering, im Vergleich zu den Jahrzehnten davor. Dennoch glaubt Renate Herzog nicht, dass die Zeit der Gartenzwerge nun vorbei sei: „Nein, sicher nicht. wir überlegen uns, uns mehr zuzulegen, da schon eine Nachfrage da ist, zwar geringer, aber sie ist da. Wir werden dann wieder eine Auslage machen, dann wird das schon wieder anlaufen, denke ich.“

Zwergenpark Gurk bleibt geschlossen

Der Zwergenpark in Gurk leidet nicht nur an der Coronavirus-Krise, auch heuer wird er trotz hunderter Zwerge, die auf ihre Ausstellung warten, geschlossen bleiben. Die Zukunft bleibt ungewiss.