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Ärzte wollen mehr CoV-Impfstoff

CoV-Impfungen in den Arztpraxen sind wegen Engpässen derzeit nur eingeschränkt möglich. Die Ärzte plädieren nun dafür, auch die anderen mRNA Impfstoffe, die in Österreich zugelassen sind, verimpfen zu dürfen.

Die Möglichkeit der Impfung richte sich immer nach der Verfügbarkeit des Impfstoffes, sagte die Sprecherin der Niedergelassenen Ärzte Maria Korak-Leiter. Und nachdem es nach wie vor keinen AstraZeneca Impfstoff gibt, müsse nun anders geplant werden, denn irgendwann wird er ja doch wieder geliefert werden: „Es wird eben so geplant, dass auf alle Fälle die Zweitimpfungen mit AstraZeneca gesichert sind. Also das ist derzeit die Planungspriorität.“

Zuteilung des Impfstoffs erfolgt über das Land

Generell sei es so, dass die Verfügbarkeit und auch die Zuteilung der Impfstoffe in enger Koordination mit dem Impfgremium des Landes Kärnten durchgeführt wird, so Korak-Leiter: „Und dass dann die Kolleginnen und Kollegen, die sich bereit erklärt haben in den Ordinationen zu impfen, eine bestimmte Menge abrufen können, die sie eben zugeteilt bekommen und diese Menge können sie sich dann bestellen und das wird dann in die nächstgelegene Apotheke geliefert und dort holen sich die Kollegen den Impfstoff ab.“

Die Impfdosen werden prinzipiell gerecht auf die etwa 300 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die impfen, aufgeteilt, aber: „Wenn es eine Knappheit beim Impfstoff gibt richten wir uns schon danach, wo die Inzidenz der Coronavirus-Erkrankung besonders hoch ist also sprich in welchem Bezirk also da werden dann schon Zuteilungen eventuell erhöht. wir richten uns eben auch danach, dass im ländlichen Bereich eher geimpft werden soll.“

Ärzte wollen nicht nur AstraZeneca verimpfen

Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte plädieren dafür, auch jene Impfstoffe verimpfen zu dürfen, die extrem gekühlt werden müssen: „Es ist ja möglich wenn dann dieser Impfstoff aus dem extremen Tiefkühlschrank raus kommt, dass er dann bei Kühlschranktemperatur noch fünf Tage gelagert werden kann und nachdem die Nachfrage sehr hoch ist, gelingt es den Kolleginnen und Kollegen sicherlich, den Impfstoff sehr schnell zu verimpfen.“

Alleine in ihrer Ordination hat Maria Korak-Leiter knapp 200 Menschen geimpft, und dreimal so viele stehen auf der Warteliste. Beinahe jeder fünfte Impfwillige sagte den Impftermin aber ab, weil er lieber auf einen anderen Impfstoff wartet. So kommen Impfwillige zum Zug, die weiter hinten auf ihrer Warteliste stehen.

Gewartet wird auf die Zulassung von Johnson und Johnson, das nationale Impfgremium tagt dazu am Freitag. Und Donnerstagnachmittag tagt das Impfgremium des Landes, wo möglicherweise die Weichen für die Verimpfung von anderen Impfstoffen in den Ordinationen gestellt werden.

Aktuelle Zahlen

In Kärnten sind mit Stand Donnerstagfrüh 19 Covid-Erkrankte auf einer Intensivstation behandelt worden, gleich viel wie am Mittwoch. Laut Informationen des Landespressedienstes ging jedoch die Zahl der stationär Behandelten insgesamt zurück, mit 75 Spitalspatienten war sie zuletzt vor zwei Monaten ähnlich niedrig. Zwei weitere Erkrankte starben in den vergangenen 24 Stunden an oder mit Covid-19, damit gibt es in Kärnten insgesamt 783 Coronatote.

Seit Mittwoch wurden in Kärnten 77 Neuinfektionen gemeldet, eine auffallend niedrige Zahl, immerhin wurden im Schnitt der vergangenen sieben Tage 141 Neuinfektionen in Kärnten verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, berechnet mit den täglich veröffentlichten Zahlen des Landespressedienstes, sank durch den geringen Wert von Donnerstag auf 176, dem niedrigsten Wert seit 1. März.