Uhu sitzt auf Hand
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Umwelt

Verletzter Uhu wieder in Freiheit

Die Population des geschützten Uhu, hat sich seit den 1980er-Jahren in Kärnten wieder erholt. Immer öfter aber landen verletzte Tiere in Wildauffangstationen. Zuletzt verfing sich ein Uhu im Netz eines Hühnergeheges in Grafenstein und musste gerettet werden. Am Mittwoch wurde er in die Freiheit entlassen.

Heute sieht man dem genesenen Uhu den Schrecken nicht mehr an. Als das junge Männchen vor drei Wochen in die Wildauffangstation von Dietmar Streitmaier kam, sah das noch ganz anders aus. „Der Vogel ist in dem Plastikgeflecht hängen geblieben und sicher acht bis zehn Stunden gefangen gewesen. Beim Versuch, sich über Nacht zu befreien, hat er einen Schock erlitten. Die Flügel waren nass und dreckig, er hat sich aufgescheuert und die Flügelmuskulatur war beeinträchtigt.“

Wildauffangstation mit Uhu
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In der Wildauffangstation konnte sich das Tier erholen

Massive Probleme mit Stromleitungen und Verkehr

Es war längst nicht der erste Uhu, der bei Dietmar Streitmaier gelandet ist. Weil die Uhu-Population zunimmt, steigen auch die Fälle von verletzten Tieren. Meist gebe es Probleme mit Stromleitungen, Streitmaier spricht vom Stromtod, auch entlang der Zugstrecken sind Stromleitungen eine Gefahr, „und ganz extrem ist die Gefahr im Straßenverkehr“.

Uhu in Freiheit entlassen

Ein Uhu hatte sich in einem Zaun in Grafenstein verfangen und musste gerettet werden. Am Mittwoch konnte das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden.

Neben der medizinischen Versorgung ist es vor allem Ruhe, die die Tiere brauchen. Das junge Uhu-Männchen ist nun wieder über den Berg und konnte in seine alte Heimat entlassen werden, beim Sattnitzzug nahe des Gurk-Flusses in der Gemeinde Grafenstein. Das Tier wurde weit genug entfernt von besiedeltem Gebiet auf die Freilassung vorbereitet.

Uhu von der Seite
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Auch die Retter wollten zusehen

Auch die Tierretter und Jäger, die Dietmar Streitmaier zu Hilfe gerufen haben, kamen zur Freilassung, um den Moment mitzuerleben. Sie hatten das Tier mit bloßen Händen aus dem Zaun befreit. Der direkte Kontakt mit dem Uhu und seinen mächtigen Fängen hätte aber auch gefährlich werden können.

„Daran denkt man in der Euphorie im ersten Moment gar nicht“, sagte Valentin Egger. „Aber zum Glück ist nichts passiert und dem Vogel geht es wieder gut und er ist in der freien Natur in Grafenstein.“

Sattnitzzug bei Grafenstein
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Im Sattnitzzug nahe des Gurk-Flusses in der Gemeinde Grafenstein wurde der Uhu frei gelassen

Retter: Ein tolles Erlebnis

„Das Jägerherz springt hoch“, sagte Mario Deutschmann von der Kärntner Jägerschaft. „Wen man sieht, dass man einem Wildtier etwas Gutes tun kann, ist das ein tolles Erlebnis.“

Schon nach wenigen Sekunden war der Uhu, der offenbar wieder voll bei Kräften ist, in seinem angestammten Revier verschwunden.

Uhu von vorne
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Der Uhu gilt als größte Eulenart

Unsichtbarer und lautloser Jäger

Der Uhu ist die weltweit größte Eulenart, er gilt als unsichtbarer und lautloser Jäger, hat einen exzellentes Gehör und kann seinen Kopf um 360 Grad zur Rund-Um-Wahrnehmung drehen.