Familie Prutej in Replach bei Bleiburg züchtet Puten für einen großen Kärntner Fleischbetrieb. Da fällt viel Mist an, rund tausend Tonnen pro Jahr. Putenmist enthält viel Phosphor, Kalium und Stickstoff, die Tiere bekommen außerdem keine Antibiotika.
Frischer Mist riecht zu stark
Beim Tomatenzüchten auf dem Balkon kam dem Studentenpaar
Christina Hirm und Sebastian Prutej die Idee, so Prutej: „Wir sind draufgekommen dass es auf dem österreichischen Markt nicht viel natürlichen Dünger gibt. Da wir die Rohstoffe haben, haben wir uns gedacht, wir machen den Dünger selber.“
Hirm sagte, da man auf dem Balkon in der Stadt frischen Mist nicht verwenden könne, hätte man überlegt, wie man den Dünger verarbeiten könne. Ihn zu pelletieren mache ihn geruchsärmer und er sei leichter zu verwenden. Der Düngewert sei sehr hoch.
Eigene Pelletiermaschine gebaut
Es klingt einfach, doch es dauerte ein Jahr Vorbereitungszeit. Mehrere Male baute der Maschinenbaustudent die Trocknungs- und Pelletieranlage um. Der Mist müsse trocken genug sein, um in die Maschine zu kommen. Es gebe nur einen Spielraum von zwei bis drei Prozent bei der Feuchtigkeit, beim Lagern müsse man auch verhindern, dass der Dünger schimmelt.
Seit wenigen Wochen ist der Naturdünger der beiden auf dem Markt und bereits in den Regalen einiger Fachmärkte zu finden. Auch online wird der Dünger aus heimischen Putenmist verkauft. Das Paar macht derzeit jeden Handgriff selbst, so manche Nacht wurde durchgearbeitet, sagte Hirm.
Dünger aus Putenmist als Geschäftsidee
Ein Unterkärntner Studentenpaar hat während des Lockdowns an einem Gartendünger aus Putenmist getüftelt und ihn innerhalb eines Jahres auf den Markt gebracht. Der Putenmist wird auf dem elterlichen Hof pelletiert und im Fachhandel bzw. online verkauft.
30.000 Euro investierten die Jungunternehmer in den Start, jetzt planen sie bereits den Ausbau der Produktion. Prutej sagte, bis 2025 wollte man die Hälfte vom Mist in Form vom Pellets verkaufen.