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ORF Vorarlberg
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Chronik

Finanzamt nicht erreichbar

Viele Menschen, die dieser Tage den Steuerausgleich machen wollen und eine Frage an das Finanzamt haben, erreichen dort niemanden. Oft muss lange in der Warteschleife gewartet werden, oder es gibt gar keine Antwort. Viele weichen zur Arbeiterkammer aus.

Für den Steuerausgleich, die Arbeitnehmerveranlagung, ist derzeit Hochsaison. Oft haben Menschen aber Fragen und erhoffen sich Antworten von den Experten des Finanzamtes. Diese sind derzeit aber schwer oder gar nicht erreichbar, schilderte Renate Lesiak aus Klagenfurt, als ein Beispiel von vielen: „Ich habe über zwei Wochen mehrmals versucht, das Finanzamt telefonisch zu erreichen. Man ist ewig in der Warteschleife, 40 Minuten ist keine Seltenheit, ständig hört man nur ein Band.“

Sie sei dann persönlich zum Finanzamt gefahren und habe um einen Termin gebeten. Da habe man aber keine Chance, sagte Lesiak, sie habe nur einen Zettel mit der bekannten Telefonnummer in die Hand gedrückt bekommen: „Jetzt stehe ich an.“

Arbeiterkammer: 3.000 Anfragen mehr

Arbeitnehmer können sich auch an die Steuerexperten der Arbeiterkammer wenden. Dort wird bestätigt, dass alleine heuer – im Vergleichzum Vorjahr – 3.000 Anfragen mehr beantwortet wurden. Vielfach landen Personen bei der AK, die als Antragsteller beim Finanzamt niemanden erreichen, sagte Joachim Rinösl der Leiter der Abteilung Steuerrecht in der AK.

„Im März haben wir nicht nur während der Woche, sondern auch an den Wochenenden beraten, also auch am Freitag Nachmittag und am Samstag den ganzen Tag. Von Jänner bis jetzt haben wir rund 12.500 Beratungen gemacht und dabei rund vier Millionen Euro für unsere Kundinnen und Kunden zurück geholt.“

Ausnahmen für Frist bei Arbeitnehmerveranlagung

Normalerweise kann die Arbeitnehmerveranlagung fünf Jahre rückwirkend geltend gemacht werden. Es gibt aber Ausnahmen, sagte Rinösl, etwa wenn man mehrere Einkünfte gleichzeitig hatte. „Dann muss man für das Vorjahr eine Pflichtveranlagung machen und hat dafür bis September Zeit.“

Menschen, die andere Einkünfte haben, etwa über einen Werk- oder einen freien Dienstvertrag neben einem echten Dienstvertrag, müssen das sogar bis Ende Juni erledigen.

AK: Für Termine ein Monat Wartezeit

Bis zu neun Mitarbeiter kümmern sich bei der Arbeiterkammer täglich um Anfragen zum Thema Arbeitnehmerveranlagung, sagte Rinösl. Für detaillierte Auskünfte braucht es einen Termin, für den es derzeit aber eine Wartezeit von einem Monat gibt. Man versuche aber auch telefonisch zu helfen, heißt es von der Arbeiterkammer.