Seit fünf Jahren ist Pirker in Kärnten und Südtirol auf der Suche nach alten Nuss- und Kastanienbaumbeständen, die es auch im Drautal noch vereinzelt gibt: „Am liebsten ist mir das Holz aus meiner Heimat und da kenne ich die Bäume. Es passiert immer wieder, dass ein Baum umfällt. Das letzte Mal vor zwei Jahren hat es eine wunderschöne Edelkastanie durch einen Sturm umgeworfen. Ich bin mit den Besitzern schon vorher in Kontakt und sie überlassen sie mir.“
Baum gibt Form vor
Gefällt wird kein einziger Baum, denn Pirker verarbeitet nur Bäume, die schon auf dem Boden liegen: „Angefangen hat alles mit wilden Tischen. Ich habe aus dem ersten Holz, das ich schneiden habe lassen Kastanientische gemacht und sie mehr oder weniger so gelassen, wie es der Baumstamm vorgegeben hat.“
Vor drei Jahren machte sich der 52-jährige Drautaler als „Der Edelkastan" selbstständig. Seither fertigt der freischaffender Künstler diese Schwergewichte an. Er sagte, er sei Autodidakt und hole sich viele Informationen von Handwerkern. Da sei er schon einmal lästig und lasse sich den Umgang mit Werkzeugen zeigen.“
„Arbeit nach Gefühl“
Ob Tischplatten oder Badewannen, die edlen Stücke entstehen aus einem durchgängigen Stück Kastanienholz, in seltenen Fällen wird auch Nussholz verwendet: „Ich arbeite ohne Plan, nach Gefühl. Manchmal bin ich auch selbst erstaunt über das Ergebnis.“
Jedes Stück ist ein von der Natur vorgegebenes Unikat: „Nach meiner Erfahrung sind meine Kunden spezielle Menschen, denen die Objekte gefallen.“ Die Möbelstücke benötigen auf jeden Fall viel Platz, wiegen bis zu zweieinhalb Tonnen und sind zum Preis eines Kleinwagens zu haben.