ILV-Direktor Gunther Vogl sagte, die Familie befinde sich wieder auf dem Weg der Besserung. Normalerweise kommt es im Frühling manchmal zur Verwechslung von Bärlauch mit Maiglöckchen, hier liegt der Fall aber anders. Die Kärntner Familie habe sich beim ILV Kärnten gemeldet, nachdem sie zuvor mit akuten Vergiftungserscheinungen notärztlich behandelt werden musste. Zuvor hatten die drei eine Wildkräutersuppe gegessen, aber ohne Bärlauch.
Vergiftungsinformation
Vergiftungsinformationszentrale (VIZ): Notruf 0–24 Uhr: +43 1 406 43 43. Bürozeiten: Montag bis Freitag, 8.00 bis 16.00 Uhr, Tel.: +43 1 406 68 98
Spurensuche an Pflückstelle
Vogl sagte dazu: „Wir wurden damit beauftragt, die Vergiftungsursache festzustellen, um einerseits eine optimale Therapie zu gewährleisten, und andererseits möglichen Schaden für weitere Personen abzuwenden.“ Von der Kräutersuppe selbst waren keine Reste mehr vorhanden. Deshalb sei es notwendig gewesen, alle Zutaten von exakt der ursprünglichen Pflückstelle noch einmal zu besorgen, um sie dann analysieren zu können: "Die vermeintliche Zwiebel des wilden Lauchs hat sich als Zwiebel der Narzisse herausgestellt. Und Narzissen sind hochgiftig“, sagte Vogl.
Narzissen enthalten Alkaloide
Die Vergiftungssymptome durch die pflanzlichen Alkaloide (Lycorin) reichen von Übelkeit und Erbrechen bis zu Durchfall, Bauchschmerzen und Kreislaufproblemen mit Herzrhythmusstörungen. „Viele Wildkräuter und Frühlingsblumen sind essbar. Deshalb ist es vielen Menschen nicht bewusst, dass gerade die Narzisse in all ihren Bestandteilen giftig ist“, sagte Vogel.
Liste im Internet
Er verwies auf die Empfehlung des Österreichischen Gesundheitsministeriums mit der Österreichischen Liste essbarer Wildpflanzen und Blüten: „Diese stellt eine Liste der unbedenklich verzehrbaren Pflanzen und Pflanzenteile dar. Bei Unsicherheiten sollte man hier nachsehen."
Das ILV Kärnten wird immer wieder mit Anfragen zu möglicherweise giftigen Blüten und Pflanzenteilen konfrontiert. „Vor allem im Frühjahr tauchen solche Untersuchungsgsaufträge auf. Und im Sommer sind es die Pilze, die verstärkt analysiert werden“, sagte Vogl.