Zecke auf einem Blatt
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Gesundheit

Starkes Zeckenjahr erwartet

Die Schutzimpfung gegen die von Zecken übertragene FSME-Erkrankung dürfe in Zeiten der Coronavirus-Pandemie nicht vergessen werden, appellieren Land und Mediziner. Denn die Krankheit kann schwer und tödlich verlaufen. Heuer wird ein starkes Zeckenjahr erwartet.

Das Klagenfurter Gesundheitsamt startet am Mittwoch mit einer Impfaktion gegen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Dabei handelt es sich eine von Viren ausgelöste Hirnhautentzündung, die zum Tod führen kann. 215 Mal wurde im vergangenen Jahr in Österreich die Diagnose gestellt, 15 Mal davon in Kärnten. Etwa jede oder jeder zweite Erkrankte hat einen besonders schweren Verlauf, heißt es von Experten, es komme dabei zu Schäden am zentralen Nervensystem.

Österreich sehr betroffen

Vor allem im vergangenen Pandemie-Sommer 2020 waren die Zahlen stark gestiegen, weil viele Urlaub zu Hause machten und gerade hier die Gefahr besonders groß sei, sagte die Klagenfurter Amtsärztin Birgit Trattler: „Wir sind in Österreich ein sehr betroffenes Gebiet. Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sind wir sicher in der höchsten Stufe an infizierten Zecken. Eigentlich schon wenn man das Haus verlässt, hat man eine erhöhte Gefahr, von einer infizierten Zecke gebissen zu werden.“

Auffrischungen werden oft vergessen

Deshalb appelliert Landes-Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) zur FSME-Schutzimpfung. Vor allem bei der Auffrischung seien die Kärntnerinnen und Kärntner oft säumig. Sie wird alle fünf Jahre empfohlen, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle drei Jahre. Möglich ist die FSME-Schutzimpfung bei jedem niedergelassenen Arzt oder in den Gesundheitsämtern, wo das Land den Impfstoff verbilligt um 27 Euro anbietet. In den Apotheken kostet er knapp acht Euro mehr, es gibt aber Zuschüsse der Krankenkassen.

Drei Wochen nach CoV-Impfung warten

Es sei kein Problem, sich im selben Jahr gegen das Coronavirus und gegen FSME impfen zu lassen, sagt Birgit Trattler. „Man weiß mittlerweile genau, dass der Körper drei Wochen mit der Coronavirus-Impfung beschäftigt ist. Das heißt, der Körper braucht drei Wochen, um eine Immunantwort zu bilden und danach ist erst eine Zeckenschutzimpfung empfohlen“.

Um einen Ansturm jetzt im Frühling zu vermeiden, rät Trattler, erst im Sommer zur Impfung zu kommen. Der Magistrat in Villach lagert die Impfungen wegen der Pandemie auch in diesem Jahr wieder zu einem niedergelassenen Arzt aus – mehr dazu in –Villach lagert FSME-Impfung aus.

Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose gibt es keine Impfung. Sie kann mit Antibiotika behandelt werden, so sie erkannt wird. Denn nur rund 30 Prozent der Infizierten bekommend einen typischen roten Fleck auf der Haut.