Wiese mit blühendem Löwenzahn
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Lifestyle

Löwenzahn frisch oder fermentiert

Löwenzahn wächst auf jeder Wiese und in ihm stecken heilsame Kräfte. Die jungen Blätter kann man als Röhrlsalat essen, er wirkt durch die Bitterstoffe gut auf die Verdauung. Das Fermentieren nimmt dem Löwenzahn das Bittere, die Tinktur fügt man dann löffelweise Salat zu.

Kräuterexpertin und Bundesleiterin des Vereins Freunde für naturgemäße Lebensweise, Sieglinde Salbrechter aus Frauenstein, sagte, man pflücke und wasche die Bläter, schneide sie klein, dazu komme ein bisschen Salz und ein kleines Stamperl Sauerkrautsaft. Die Löwenzahnblätter mit Salz und Sauerkrautsaft in einer Schüssel mit den Händen gut durchkneten, bis die Menge fast so aussieht wie ein Pesto. Schicht für Schicht drücke man die Masse in ein Glas. Mit Deckel und Rexgummi verschließen und in zwei Wochen seien die Kräuter fermentiert, so Salbrechter.

Löffelweise zum Salat geben

Die fermentierten Löwenzahnblätter können eine Woche lang im Kühlschrank aufbewahrt werden. Deshalb stellt Salbrechter immer nur kleine Mengen her: „Man kann eine Woche lang einen kleinen Löffel zum eigenen Salat dazumischen. Man hat dann darin die Stoffe von den milchsäurevergorenen Kräutern.“ Man kann nicht nur Löwenzahn alleine fermentieren sondern ihn mit anderen Kräutern mischen wie beispielsweise Brennessel, Scharfgarbe, Bärlauch oder Lungenkraut.

Viele gute Eigenschaften

Löwenzahn wird schon lange in der Volksheilkunde eingesetzt, so Salbrechter: „Er ist für Blase und Niere gut, blutreinigend und er hat Stoffe drin, die auch Kinder vertragen.“ Im Sommer seien die Blätter bitterer, die brauche man für Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse. Die jungen Löwenzahnblätter, die man jetzt auf den Wiesen findet, schmecken nicht so bitter, sind aber mindestens genauso wertvoll.

Der herbe Geschmack der Löwenzahnblätter ist nach dem Fermentieren nicht mehr so stark. Früher fermentierte man keinen Löwenzahn, sondern nur Gemüse. Dazu verwendete man Gärtöpfe aus Ton. Diese Töpfe hatten Wasserrinnen – zuerst habe man den Deckel drauf gegeben und von oben dann Wasser eingefüllt, so Salbrechter. So war der Topf luftdicht verschlossen. Mit dieser Methode hat man seinerzeit auch Fleisch, Kraut, Rüben oder Rohnen eingelegt, damit sie haltbar bleiben. Bis zu einem Jahr habe man die Lebensmittel so aufbewahren können, sagte Salbrechter.

Löwenzahnpflanze mit Blättern und Knospen
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Alle Teile des Löwenzahns sind essbar. Nur die Milch im Stängel kann in größeren Mengen zu Übelkeit führen.

Im Winter nutzte man die Wurzeln

Den Löwenzahn nutzte man früher anders als heute. Von Frühling bis Herbst aß man die Blätter, für den Winter wurden die Wurzeln ausgegraben, sagte Salbrechter. Sie wurden getrocknet und das Wurzelpulver verwendet.

In der Volksheilkunde wird der Löwenzahn-Wurzel große Heilkraft zugeschrieben. Das Ausstechen ist allerdings viel Arbeit, denn die Löwenzahnwurzel ist eine Pfahlwurzel und reicht sehr tief in die Erde hinein. Man kann sie pulverisieren oder in kleine Stücke schneiden. Man könne das Pulver essen oder die Stücke kauen und eine 21-tägige Löwenzahnkur machen, so die Kräuterexpertin.