Die Lebensmittel werden nach Ladenschluss von Freiwilligen des Roten Kreuzes bei verschiedenen Supermärkten abgeholt. In einer Halle werden sie gesammelt und ebenfalls von Freiwilligen in Lebensmittelpakete gegeben. Vor elf Jahren, zu Beginn der Tafel Österreich, kamen in Völkermarkt 20 Leute pro Woche. Heute sind es um die 100.
Tafel Österreich versorgt Immer mehr Kärntner
Seit 11 Jahren gibt es die Tafel Österreich, etabliert von Ö3 und Rotem Kreuz. Kärntner mit keinem oder kleinem Einkommen können in den meisten Bezirken einmal pro Woche an bestimmten Orten gratis Lebensmittel beziehen, die sonst weggeworfen werden würden.
Die Krise ist auch hier zu bemerken, sagte die Bezirksleiterin der Österreich Tafel, Hildegard Kraßnik. Was sie erschüttere, sei, dass auch immer mehr Akademiker zur Essensausgabe kommen, weil sie zur Zeit kein Engagement haben. Auch viele junge Leute, die ihren Beruf nicht ausüben können oder keine Arbeitsstelle finden kommen immer öfter. Jeder der Hilfe benötigt soll kommen, alles sei anonym und „niemand soll Angst haben zu kommen“, sagte Krasßnik.
Einkommensgrenze darf nicht überschritten werden
Ähnlich ist die Lage in den meisten anderen Bezirken. Gratis Lebensmittel bekommen jene Menschen, die eine gewisse Einkommensgrenze unterschreiten. Wobei diese für Einzelpersonen mit 1.286 Euro brutto im Monat so gewählt ist, dass viele berechtigt wären, zu kommen. Für jeden weiteren Erwachsenen im Haushalt kommen 643 Euro Brutto zur Einkommensgrenze dazu, für jedes Kind im Haushalt 386 Euro.
Anna Malej, die jeden Samstag kommt, ist durch die Lebensmittelausgabe sehr geholfen, denn sie hat eine behinderte Tochter. Auch Roland Matz kommt seit knapp zehn Jahren zur Tafel Österreich. Er ist in Frühpension und bekomme deswegen eine geringe Pension. Bei der Essensausgabe könne er sich 20 bis 30 Euro sparen.
Lebensmittel haben gute Qualität
Grundnahrungsmittel wie Zucker, Reis oder Mehl sind selten. Immer wieder kommen auch Spenden, so brachte die landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof, 300 Kilogramm Kartoffel vorbei. Überhaupt seien die Lebensmittel von guter Qualität. Es sei hin und wieder ein Joghurt abgelaufen, aber die Lebensmittel seien ansonsten absolut in Ordnung, sagte Kraßnik. Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeute ja nicht, dass das Essen danach tödlich ist, sagte Kraßnik. Man könne das meiste lange darüber hinaus verwenden.
Mittlerweile helfen auch immer mehr Supermärkte mit. Diese Lebensmittel würden im Müll landen und so ist vielen Menschen geholfen.