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Coronavirus

Noch keine CoV-Tests in Kindergärten

Während die Volksschüler seit Wochen regelmäßig in den Schulen auf das Coronavirus getestet werden, sind Kärntens Kindergärten weitgehend noch testfreie Zone. Tests an Kleinkindern sind laut dem Land derzeit nicht vorgesehen. Man will erst einmal abwarten, was bei Pilotprojekten in anderen Bundesländern herauskommt.

In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland werden sogenannte Lollipop-Tests an Kindergartenkindern erprobt. In Kärnten wird derzeit das Kindergartenpersonal getestet, nicht aber die Kinder. Die rund 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen müssen einmal pro Woche einen Antigentest, durchgeführt von geschultem Personal vorweisen, andernfalls müssen sie eine FFP2-Maske bei der Arbeit tragen.

Was die Pilotprojekte mit Lollipop-Tests in anderen Bundesländern betrifft, will man abwarten, so Gerhild Hubmann von der Abteilung Bildung und Sport des Landes Kärnten: „Wir schauen uns die Pilotversuche in den anderen Bundesländern genau an. Wenn die Ergebnisse erfolgversprechend sind, dann wird das sicherlich noch einmal diskutiert in Kärnten.“

Flächendeckende Lollipop-Tests schwer umsetzbar

Abwartend gibt sich auch Lissy Nuart, Sprecherin der Elementarpädagoginnen und Pädagogen. Denn der Aufwand wäre enorm: „Die Lollipop-Tests sind etwas, was wir für den Verdachtsfall sehr sinnvoll finden. Aber das wirklich flächendeckend einzuführen ist eine Herausforderung von den Personalressourcen her. Denn wir haben derzeit die Situation, dass Eltern die Kinder überall an der Eingangstür abgeben. Das würde bedeuten, dass die Pädagoginnen mit jedem Kind diesen Test durchführen müssen und das ist von den personellen und zeitlichen Ressourcen ein Ding der Unmöglichkeit.“ Man könne die Tests nicht schnell nebenbei machen, man müsse die Kinder dabei begleiten.

Mehr Transparenz bei möglicher CoV-Infektion

Wichtiger als das Testen von Kindern sei für die Pädagoginnen Information über eine mögliche Coronavirus-Infektion, so Nuart: „Da braucht es eine Transparenz von Seiten der Eltern, von Seiten der Behörden wenn Fälle auftauchen, dass Kinder wirklich als K1-Personen in Quarantäne sind beziehungsweise Pädagoginnen als K1-Personen gewertet werden.“

Mit einer möglichen Ausweitung der Tests auf Kleinkinder werden sich auf Vorschlag Kärntens demnächst die Landesbildungsreferenten beschäftigen. Kärntens Bildungsreferent, Landeshauptmann Peter Kaiser wünscht sich da eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise.

Impfungen für Kindergärtnerinnen wurden unterbrochen

Mit dem Impfen des Kindergartenpersonals wurde zwar Anfang März begonnen, es wurde dann aber wegen einer Änderung im Impfplan unterbrochen. Derzeit ist etwa die Hälfte der Mitarbeiterinnen geimpft, in erster Linie Personen im Alter von 45 bis 65 Jahren.