Helga und Johannes – dargestellt von Katrin Hauptmann und Manfred Lukas Luderer – sind seit 60 Jahren ein Paar und befinden sich an der Endstation des Lebens im Pflegeheim. Aus dem Lautsprecher ertönt eine Stimme, die „einen Morgen ohne Sorgen in der Seniorenresidenz Herbstfreude“ wünscht.
Gemeinsames Leben mit Höhen und Tiefen
Peter Turrini lässt die beiden in seinem Stück ihr gemeinsames Leben wieder aufrollen. Ein Leben wie so viele, mit allen Höhen der jugendlichen Verliebtheit und vor allem allen Tiefen des Beziehungsalltags. Helga liest Johannes aus seinem Tagebuch vor und konfrontiert ihn mit den Sünden der Vergangenheit. Auch Johannes erinnert Helga an frühere Geliebte, an die sich Helga nicht mehr erinnert.
Am Ende ist das Vergessen fast ein Segen
Mit den menschlichen Abgründen zu spielen und sie bloß zu legen, ist ein Markenzeichen von Turrini, auch in diesem Stück. Die Lügen, der Selbstbetrug, das Scheitern: Turrini zeichnet eine Lebensgeschichte, an deren Ende das Vergessen fast ein Segen ist.
Neben Katrin Hauptmann spielt Manfred Lukas Luderer, der auch Regie führt. Das Alzheimerstück berührt den gerade 70 gewordenen Theatermann selbst: „Meine erste Hoffnung ist, dass ich es nicht bekomme, oder, dass ich es rechtzeitig bemerke, um noch in der Lage zu sein, das Entsprechende zu tun.“
Gemeinsam ist Alzheimer schöner wird bis Anfang Mai als Livestream der Neuen Bühne Villach gesendet.