Polizeiauto Motorhaube mit Aufschrift
ORF.at/Carina Kainz
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Chronik

Missbrauchsverdacht: U-Haft beantragt

Ein 13 Jahre altes Mädchen soll am Mittwoch im Süden von Klagenfurt Opfer eines Missbrauchs durch zwei Burschen geworden sein. Das Mädchen wurde stark alkoholisiert und bewusstlos auf einem Radweg gefunden. Die Mutter des Mädchens machte via Social Media auf den Fall aufmerksam. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.

Laut dem Posting der Mutter sollen die beiden verdächtigen Burschen der 13-Jährigen am Mittwoch Alkohol verabreicht haben. Danach soll die Minderjährige missbraucht worden sein. Ein zufällig vorbeikommender Spaziergänger fand das Mädchen bewusstlos, auf einem Radweg liegend.

Sattnitz Waldweg
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Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht und befindet sich mittlerweile wieder zu Hause. Die Mutter zeigte die Burschen an und gab auch deren Identität im Internet bekannt. Wie die Polizei bekannt gab, handelt es sich bei den Tatverdächtigen um einen 15 Jahre alten Jugendlichen und einen 20 Jahre alten Mann.

U-Haft für 20-Jährigen beantragt

Beide Burschen seien noch am Donnerstag in Polizeigewahrsam genommen worden. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt nahm die Einvernahme bis in die Abendstunden vor. Die beiden Tatverdächtigen zeigten sich dabei grundsätzlich nicht geständig. Sie gaben aber auch an, nicht gewusst zu haben, dass das Mädchen erst 13 Jahre alt sei. Die Ermittler gehen jedenfalls vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs aus.

Staatsanwaltschaft Emblem
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Der 20-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft einschlägig vorbestraft. Er wurde in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert, die Staatsanwaltschaft beantragte die U-Haft. Der 15-jährige Tatverdächtige befindet sich derzeit auf freiem Fuß, die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch im Gange. Einer der beiden soll den mutmaßlichen Missbrauch auch auf einem Video festgehalten haben.

Polizei warnt vor privaten Aufrufen im Internet

Weil die Angehörigen des Opfers den Sachverhalt via Social Media publik machten und auch einen Zeugenaufruf starteten, warnte die Polizei vor einer solchen Vorgangsweise. Auch wenn ein privates Posting jedem Menschen unbenommen bleibe, sei bei Kriminalfällen bezüglich des Datenschutzes allgemein und des Opferschutzes im Speziellen Vorsicht geboten. Zudem gebe es bei der Befragung von Zeugen erfahrungsgemäß am ehesten dann gerichtsverwertbare Ergebnisse, wenn die Befragung unbeeinflusst erfolgen kann, hieß es von der Polizei.

Selbstverständlich können sich etwaige Zeugen des Vorfalls – auch anonym – bei der Polizei melden, hieß es vom Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt, das unter der Telefonnummer 059133 25 3333 erreicht werden kann.