Der Kreuzweg am Kreuzbergl mit Blick auf die Kirche
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„Kennst du Kärnten“

Der Kreuzweg am Klagenfurter Kreuzbergl

Ostern gilt als das wichtigste Fest der Christenheit. Zum Gedenken an die Leidensgeschichte Jesu gibt es daher vielerorts zahlreiche Kreuzwege. Der Kreuzweg am Klagenfurter Kreuzbergl ist inzwischen sogar zur Landesgedächtnisstätte umgewandelt worden.

Die Kreuzberglkirche in Klagenfurt wurde 1742 geweiht. Aber schon viel früher errichtete man dort ein christliches Symbol, sagt die Fremdenführerin (Kärnten Guide) Astrid Legner: „Der Ursprung des Kreuzbergls ist ein Kreuz, das von Christian Anton von Leyersperg schon 1692 errichtet worden ist.“ Im 18. Jahrhundert wurden dann die Kirche und die Kalvarienberganlage errichtet.

Kapelle am Beginn des Keuzweges
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Ein Mosaik an der Rückwand einer Kapelle zu Beginn des Kreuzweges

Zum Gedenken der Toten in beiden Weltkriegen

Nach dem 2. Weltkrieg, Mitte der 50er-Jahre, entschloss man sich, diese Bet- und Gedenkstätte umzugestalten. Die Gesamtleitung hatte Rudolf Nitsch, als Künstler wurde Karl Bauer nominiert. „Er hat hier die Aufgabe bekommen, die Kreuzwegstationen mit den Gräueln des Krieges zu vergleichen.“

Der Kreuzweg besteht aus 14 Stationen und einer Gruft, einer Gedächtniskapelle, die das Kernstück kurz vor der Kirche ist, sagte Legner. „In dieser Gruft gedenkt man der gefallenen Kärntner beider Weltkriege. Es trägt den Namen ‚Ehrung der Toten, Mahnung der Lebenden‘ und ist eine der Kärntner Landesgedächtnisstätten.“

Station des keuzweges
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Die erste Station des Kreuzweges: „Den Unschuldig zum Tode Verurteilten“

Leidensweg wird Kriegsgräueln gegenüber gestellt

Karl Bauer setzte den Leidenswegs Christi und die Gräuel des 2. Weltkrieges in den 14 Stationen gegenüber. "Im Kreuzweg heißt die erste Station „Jesus wird zum Tode verurteilt“ und auf diesem Kreuzweg heißt es „…den Unschuldig zum Tode Verurteilten“. Bei der 3. Kreuzweg-Station fällt Jesus unter der Last des Kreuzes. Die Gegenüberstellung am Kreuzbergl heißt, „…den auf den Schlachtfeldern Gefallenen“.

Bei der 4. Station begegnet Jesus seiner Mutter, die vierte Station auf der Landesgedächtnisstätte ist daher den „Schmerzensmüttern der großen Kriegsnot“ gewidmet, sagte Legner.

Kreuzweg am Kreuzbergl hat sogar 16 Kapellen

Die 13. Station ist die Kreuzesabnahme, sie ist am Kreuzbergl dem unbekannten Soldaten gewidmet. Die 14. Station ist die Grablegung Christi, sie ist am Kreuzbergl allen Kriegsopfern der Welt gewidmet. „Es sind wunderschöne Mosaike, die Karl Bauer da gemacht hat“, sagte Legner.

Eine Besonderheit ist, dass der Kreuzweg auf das Klagenfurter Kreuzbergl nicht 14 Kapellen hat, sondern eigentlich 16. Das habe mit dem Beginn der Landesgedenkstätte in der Kinkstraße zu tun, sagte Legner. „Ganz unten, am Beginn des Kreuzweges, sind vier Kapellen nebeneinander gestellt. Die habe auch ganz wunderbare Mosaike an der Rückwand, die die vier Evangelisten darstellen. Der Weg führt über Treppen und Kieswege hinauf und ist leider in einem schlechten Zustand. Deswegen ist er im Winter gesperrt.“

Werke vom Bauer noch heute „sehr, sehr beliebt“

Das sei wohl nicht im Sinne des Künstlers Karl Bauer, dessen Werke mehr denn je begehrt sind, sagte Legner, „Er hat in seinen Werken viele religiöse Themen gehabt, hat aber auch sehr gerne Landschaften und Porträts und Menschen dargestellt. Seine Werke sind unter den Kunstsammlern nach wie vor sehr, sehr beliebt.“