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Chronik

Arbeitslosigkeit trotz Rückgangs hoch

Ein Jahr CoV-Pandemie hat auf dem Arbeitsmarkt deutliche Spuren hinterlassen. Mit Ende März waren in Kärnten 28.330 Menschen auf Jobsuche oder in Schulung. Die Arbeitslosenquote beträgt knapp elf Prozent und liegt damit hoch, auch wenn das gegenüber dem März des Vorjahres ein deutliches Minus bedeutet.

Beim Blick auf die Kärntner Arbeitsmarktdaten springen zwei Aspekte ins Auge: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken (- 32,9 Prozent), markant ist aber auch die massive Zunahme bei den Langzeitarbeitslosen, über alle Personengruppen hinweg. Das Plus beträgt mit 6.075 beim AMS Vorgemerkten 65,9 Prozent.

AMS: Langzeitarbeitslose tun sich noch schwerer

Der Trend ist für AMS-Chef Peter Wedenig keine Überraschung. „Diese Entwicklung war fast abzusehen. Vor einem Jahr hat die Coronavirus-Epidemie begonnen und das macht sich bemerkbar. Wenn man noch etwas mehr ins Detail geht, merkt man ganz klar, dass die Abnahme der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen bis 25 Jahre sehr groß ist. Auch bei Älteren gibt es eine leichte Abnahme. Aber die Langzeitarbeitslosen, die es schon vor der Krise schwer hatten, tun sich jetzt noch schwerer, wieder anzudocken.“

Nach wie vor gibt es die meisten Arbeitslosen mit 5.777 Vorgemerkten im Tourismus. Das Problem liegt für Peter Wedenig in der anhaltenden Unsicherheit. „Wir hatten ja auch noch die Hoffnung, dass spätestens rund um Ostern für die Betriebe wieder die Möglichkeit besteht, wieder zu öffnen. Das ist jetzt nicht möglich. Der nächste Punkt ist, dass wir alle hoffen, dass wir zumindest im Sommer, mit Mai oder Juni wieder öffnen können. Unter dem strich ist es für die Arbeitssuchenden und die Betriebe aber sehr schwierig, weil ein konkretes Datum fehlt. Das hätte jeder gern, das kann aber niemand geben.“

Derzeit wenig Lehrstellensuchende

Rund 25.000 Kärntnerinnen und Kärntner befinden sich derzeit in Kurzarbeit, viele von ihnen im Tourismus. Wenn die aktuelle Phase im Juni ausläuft, ist die Frage, wie sich das dann nach der einmonatigen Behaltefrist auf den Arbeitsmarkt auswirkt.

Die Monate Juni und Juli werden auch entscheidend für die Lehrstellensituation sein, sagte Wedenig. Derzeit gibt es weniger Lehrstellensuchende, allerdings auch, weil sich viele erst mit Ende des Schuljahres konkrete Gedanken über einen Lehrberuf machen.